Buch-Rezi: Der Mathelehrer und der Tod – Aus dem Leben gestürzt Kultur | 06.03.2021 | Erika Weisser

Buchcover Der Mathelehrer und der Tod

Gregor Horvath, ein nicht nur äußerlich recht altmodischer Lehrer für Deutsch und Geschichte an einem Freiburger Gymnasium, befindet sich in der Frühphase seiner alljährlichen Herbstdepression: Die „Wiederholung des Immergleichen“ und der vergebliche Kampf gegen die genussvoll betriebene Sprachverhunzung durch die Schüler setzen ihm zu. Da tröstet ihn auch nicht mehr, dass er in einem historischen, von einem imposanten Turm überragten Schulgebäude arbeitet.

Dass es ausgerechnet dieser Turm ist, der ihm die Depression „aus den Knochen schütteln“ wird, ahnt er nicht, als er eines Morgens in dem dort untergebrachten Fachschaftsraum nach einer geeigneten Lektüre für die Krimi-Einheit seines Deutschabiturkurses sucht: Beim Blick aus dem offenstehenden Fenster entdeckt er eine Leiche, am Fuß des Turms liegt Mathelehrer Michael Menzel. Als die Polizei irgendwann nicht weiter ermittelt, ob der Kollege aus dem Leben stürzte oder gestürzt wurde, begibt sich Horvath selbst auf Spurensuche. Und fühlt sich bald „lebendig wie noch nie“.

Neben der Krimihandlung zeichnet der Freiburger Lehrer Marc Hofmann ein zwar schräges, doch vermutlich authentisches Bild des Oberstufen-Schulalltags, in dem auch ehrgeizige Helikopter-Eltern eine Rolle spielen.

Buchcover: Der Mathelehrer und der Tod

Der Mathelehrer und der Tod
von Marc Hofmann
Verlag: Knaur, 2021
270 Seiten, Taschenbuch
Preis: 9,99 Euro