Buchtipp: „Black Forest“ zeigt skrupellose Verstrickungen Kultur | 16.10.2024 | Erika Weisser

Der elfte Fall, den Wolfgang Schorlau seinem Stuttgarter Privatermittler Georg Dengler zuschreibt, führt diesen zurück zu seinen Schwarzwälder Wurzeln: auf den früheren Familien-Bauernhof in Altglashütten, wo seine Mutter Margret allein lebt.

Irgendwas scheint nicht zu stimmen mit der alten Frau: Nachts sieht sie Gestalten ums Haus schleichen, vermisst Gegenstände, spürt eine allgegenwärtige, doch ungreifbare Bedrohung. Bald merkt der Sohn, dass es keine Alters-Hirngespinste sind. Auch er sieht Schatten huschen, hat das Gefühl, dass Unbefugte nach etwas suchen, wird auf der Fahrt durchs Höllental vorsätzlich von einem Sprinter gerammt.

Außerdem erfährt er, dass seine Mutter mitten in den Auseinandersetzungen um einen Windpark am Feldberg steckt: Sie besitzt dort ein Grundstück, das ein Windenergie-Projektentwickler ihr abkaufen will – doch sie findet die Urkunde über die Nutzungsrechte nicht. Auf der anderen Seite rät ihr die Freiburger Heilpraktikerin Karola, bei der sie in Behandlung ist, vom Verkauf ab: Sie ist Wortführerin der Windkraftgegner – und heimlich verbandelt mit skrupellosen Hintermännern eines Fossil-Energieunternehmens, die vor nichts zurückschrecken.

Black Forest
Von Wolfgang Schorlau
Verlag: Kiepenheuer & Witsch 2024
448 Seiten, Paperback
Preis: 18 Euro
Lesung: 18. Oktober, 19.30 Uhr, Theater Freiburg, Großes Haus