Bunt getrieben: "Seven"bringt mit "4Colours" aufwendiges Album heraus Kultur | 14.08.2017

Vier Farben, vier Genres, ein Album. Der Schweizer „Seven“ macht seit Jahren von sich Reden. Mit samtweicher Stimme war er Vorband der Fantastischen Vier, war als erster Schweizer bei der TV-Show „Sing meinen Song – das Tauschkonzert“, veröffentlichte neun Studioalben, holte fünf Gold Awards. Jetzt hat er sein aufwendigstes Album rausgebracht: 4Colours.

Jede der vier Farben steht für ein Genre. Gelb für Soul, Lila für Funk, Rot für R’n’B, Blau für Elektro. So bunt klingt das auch: mal nach zarter Ballade mit Kuschelpiano (Don’t help me), mal nach schrillem Diskopop (Trick!), mal nach lässigem Kopfnick-Beat (Die Menschen sind wir) mit den Rappern Kool Savas und Nico Suave. Auch Thomas D. ist Gast auf dem Album.

Eine Platte mit vier sortierten Minialben ist selten. Nicht einfach, den Bogen zu spannen. Seven versucht’s mit vier Orchester-Intros. Gelingen tut das nicht, denn auch diese stehen mehr für sich als fürs folgende Genre. Bindeglied ist dafür Sevens Stimme. Souverän, soulig, wandelbar. Von den 19 Tracks sind viele hörenswert. Gerade im Soulteil mit dem großartig groovenden „To Go“.

Seven treibt’s bunt. Nicht jedem wird das farbenfrohe Konzept schmecken, aber jeder dürfte ein paar Rosinen finden. Der rote Faden ist eben vierfarbig.

Text: Till Neumann