CD-Rezi: „Expensive Pain“ von Meek Mill Kultur | 05.11.2021 | Till Neumann

Cover "Expensive Pain"

Erfolg ist der für den Grammy nominierte Rapper Meek Mill gewöhnt. Aber auch den Schmerz. Mit seinem neuen Album „Expensive Pain“ gibt der Mann aus Philadelphia dem Auf und Ab einen Namen. 18 Songs sind auf seiner fünften Soloplatte. Das Intro „Hate on Me“ erinnert flowtechnisch an Kendrick Lamar. Wütend klingt der Rapper, wenn er gegen die anderen austeilt. So geht das auch in „Outside“ weiter. Energie hat das, auf viel Tiefgang darf man nicht hoffen. Für das inflationär verwendete „Bitch“ gäbe es auch Alternativen.

Thematisch geht’s bei dem 34-Jährigen auch um psychische Probleme und das US-Strafrecht. Am liebsten erzählt er aber von Ruhm und Reichtum, dem Glamour im Kontrast zu seiner schwierigen Vergangenheit: Als 13-Jähriger habe er kaum etwas zu essen gehabt. Sein Vater wurde erschossen, als er ein Kind war.

Ein Highlight ist der Titeltrack „Expensive Pain“. Meek Mill erzählt auf einem souligen Beat seine Geschichte: Es geht um Gefängnisstrafen, Konflikte mit der Polizei und seine heutige Walt-Disney-Traumwelt. Solchen Sound hätte das Album mehr vertragen können. Der Mix aus Trap, R’n’B und Pop-Elementen wirkt willkürlich. Auch wenn das an den Rapskills des erfolgsverwöhnten Künstlers nichts ändert.

Cover "Expensive Pain"

Meek Mill
Expensive Pain
US-Rap
3 von 5 chilli-Schoten