CD-Rezi: „Schwarz“ von der Band Von Welt Kultur | 27.09.2020 | Till Neumann

Von Welt cover

Südbadener in den Charts. Die Band Von Welt hat es im Juli mit ihrem Album „Schwarz“ auf Platz 35 geschafft. Die Songs sind auf Spotify 100.000-fach gestreamt. Den Erfolg haben sich vier Mittzwanziger mit cleverem Marketing und einem stimmigen Konzept erarbeitet. Das zeigen die 14 Tracks ihrer Platte eindrücklich.

Geballte Energie gibt’s da. Gepaart mit deutschen Texten. Auch eine Prise Gesellschaftskritik findet sich in Songs wie „Vorkriegskinder“. Das Schlagzeug klingt nach schwerem Geschütz, der nervöse Bass lässt den Atem stocken, die Stimme von Sänger Nicolas Kuri trägt Wut und Schmerz.

Düster geht’s zu bei den Schwarzwäldern. Sie liefern Stoff zum Headbangen, Mitsingen und Fallenlassen. Geleitet von eingängigen Refrains und die gibt’s zuhauf. Dazu auch immer wieder kleine Ruhepausen.

Die Dosis stimmt. Mal mischt sich Rap unter den Gesang. Dann wird mit dezenten Effekten gearbeitet, in „Eiszeit“ mogelt sich eine Frauenstimme auf die testosterongeladene Scheibe.

Bei der Variabilität könnte Von Welt noch eine Schippe drauflegen. Bei Deutschrockfans, die’s brachial mögen, dürfte das aber einschlagen. Klare Linie, wuchtige Produktion. Mit „Schwarz“ ist ein dunkles Werk gelungen, das vor Energie nur so strotzt.

Von Welt cover

Von Welt
Schwarz
Rock
4 von 5 chilli-Schoten