Für die Hater: Mighty99 veröffentlicht Asperger Kultur | 06.08.2019 | Philip Thomas

Asperger Band cover

„Keine Karte für die Redaktion von fudder“, mumbelt der Freiburger Joshua Büchler alias Mighty99 monoton ins Mikrofon. Dabei teilt Büchler auf „Asperger“ sonst reichlich aus. Über fünf trappige Tracks bekommt das lyrische Du mit viel Battlerap sein Fett weg.

Auf Genre-Klischees darf dabei natürlich nicht verzichtet werden. Trapphone? Klingelt. Gucci? Im Kleiderschrank. Uzi? Vor der StuSi. 

Statt Lean aber gibt’s immerhin alkoholfreies Ingwerbier. Klänge eben, die in Freiburgs musikalischem Portfolio aus Indie und Instrumenten bisher gefehlt haben – und in dieser Form nicht von jedem vermisst worden sein dürften: Die Produktion ist wüst, Höhen zu spitz und der proklamierte „kritische Blick auf Umgebung und Vergangenheit“ schielt oft am Ziel vorbei. „Asperger, Asperger, hör mal diesen Bass, Hater!”, kontert die EP dann und stampft nach einem irischen Intermezzo um ein Rudel Brudis in Feierlaune los. Für die ist die Musik auch gedacht. 

Seine stärksten Momente zelebriert der Stream aber mit „immerimmerimmer“ und leiseren Tönen aus der eigenen Produzentenriege. „Auf die nächsten Jahrzehnte, in denen wir uns nie wieder sehen“, verabschiedet sich der Rapper zum Schluss dann wehmütig. Schade, eigentlich.

Asperger Band cover

Mighty99
Asperger
Rap
2 von 5 chilli-Schoten