Gebrochener Spiegel: Zaz setzt auf ein Potpurri an Sounds Kultur | 28.01.2019 | tln

Mehr als vier Millionen Alben hat Zaz verkauft. Die Sängerin schaffte den Durchbruch 2010 mit ihrer Anti-Establishment-Hymne „Je veux“. Acht Jahre später wagt sie den Blick zurück: „Effet Miroir“ (Spiegeleffekt) heißt ihr viertes Studioalbum, die Französin erzählt darauf von Höhen und Tiefen turbulenter Jahre.

Die Chansonnière setzt auf ein Potpourri an Sounds. Das Album startet mit dem wunderbar traurigen Liebeslied „Demain c’est toi“ – zu Piano und Geige haucht Zaz die Wörter dahin und schafft mit großer Kunst intime Momente. Doch nicht alles klingt so chansoniesk. Mit der Albumsingle „Que vendrá“ stimmt Zaz massentauglichere Töne an: Auf Deutsch und Spanisch erzählt sie zu Latino-Klängen von ihren Reisen.

Noch radiokompatibler wird’s in „On s’en remet jamais“ oder „Toute ma vie“. Der Abwechslung mag das guttun, der Unverwechselbarkeit nicht. Jeder Mensch hat viele Facetten, sagt die Künstlerin – und will das auch in ihren Liedern zeigen. Diese erzählen auch von Zerrissenheit, wie das eigene Bild im gebrochenen Spiegel.

Von tanzbar bis Slam, von Disco bis Dub, von afrikanischen Klängen bis Blues ist alles drauf. Roter Faden bleibt ihre Stimme. Und die schillert in vielen Farben – egal wie gebrochen das Glas ist. 

Zaz
Effet miroir
Chanson / Pop
4 von 5 chilli-Schoten