Harmoniegipfel im Ratssaal – Stadtspitze ehrt ZMF-Macher vor 40. Festival Kultur | 14.06.2024 | Lars Bargmann
Ein Quartett fürs ZMF: Dieter Pfaff, Hanna Teepe, Alex Heisler und Martin Horn im historischen Ratssaal (v. l.).Große Ehre fürs ZMF: Bei einem Empfang im Rathaus mit 100 geladenen Gästen würdigte Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn das Engagement der ZMF-Crew um Gründer Alex Heisler und die beiden Geschäftsführer Hanna Teepe und Dieter Pfaff. Das Trio durfte sich hernach ins Goldene Buch der Stadt Freiburg eintragen. Zwischen der Rathaus-Spitze und den ZMF-Machern waren in der jüngsten Vergangenheit nicht nur harmonische Klänge zu vernehmen gewesen.
Die Planung des Stadtteils Dietenbach sorgt für tiefe Sorgenfalten bei Pfaff und Teepe. Nach der chilli-Titelgeschichte im Mai https://rb.gy/g82n3u hatten sich Baubürgermeister Martin Haag, Dietenbach-Projektleiter Mario Pfau, Teepe und Pfaff zu einem Acht-Augen-Gespräch getroffen. Der Dietenbach-Info-Pavillon, der anfangs im Backstagebereich des Zirkuszelts stehen sollte, hat nun einen deutlich besseren Standort gefunden. Bei der Verkehrsführung gibt es immer noch Optimierungsbedarf, ebenso beim Thema Lärm, der Anwohner des dritten Bauabschnitts – er rückt mit einer offenen Bebauung sehr nah ans ZMF-Gelände – zu Klagen reizen könnte.
Wenn sich das Festivalgelände etwa 100 Meter weiter nach Westen ausdehnen könnte, auf die Wiese, auf der heute schottische Hochland-Rinder grasen, könnte das Lärmthema deutlich leiser werden. „Wir werden da mit dem Mundenhof und dem ZMF im Herbst ins Gespräch gehen“, sagt Haag im Gespräch mit dem chilli. Womöglich gebe es im Bereich des Reitvereins und der Stadtgärtnerei noch Potential, das man für den Mundenhof, der auch mehr Fläche reklamiert, besser nutzen könne. Dem ZMF jedenfalls, so Haag, „passiert in den nächsten Jahren nichts“.
Man werde, je weiter der Bau des Stadtteils voranschreitet, immer wieder Lösungen finden, die die Erreichbarkeit des Festivals ermöglichen. Bevor der dritte Bauabschnitt in Angriff genommen wird, soll eine Studie die bestmögliche Vereinbarkeit von Festival und Anwohnern aufzeigen. Erst dann, ums Jahr 2035 herum, werde auch das Parkhaus direkt vis-à-vis des Eingangs aufs Gelände gebaut.
„Wenn es mit der West-Erweiterung klappt, könnten wir das Zirkuszelt so drehen, dass die Lautsprecher Richtung Autobahn schallen, das wäre ein großer Gewinn sowohl für uns als auch für die Anwohner“, sagt Pfaff, „wir wollen aber nichts zulasten des Mundenhofs.“ Die Verkehrsplanung mit nur einem Weg für Fußgänger und Radfahrer im Gegenverkehr sieht der Verkehrsexperte weiter sehr kritisch.
„Natürlich wird der neue Stadtteil die ZMF-Umgebung verändern“, sagte Horn, der auch Schirmherr des Festivals ist, beim Empfang. Aber die Stadtspitze und auch der Gemeinderat würden sich immer fürs ZMF einsetzen: „Das Festival ist Teil der Freiburger DNA.“
Bis am 17. Juli das 40. ZMF eröffnet wird, sollte es noch eine – vom ZMF zu bewirtschaftende – Ersatzfläche für die derzeit von einer Baufirma belegte Teilfläche auf dem Parkplatz direkt am Eingang geben. Aktuell kreuzt auch noch ein Reptilienschutzzaun einen wichtigen Fahrrad-Parkplatz, der so nicht benutzbar ist. Mit dem Kartenverkauf indes sind Pfaff und Teepe bis jetzt „sehr zufrieden“. Den Rekord hielt bisher das Jahr 2022. Es gebe eine reelle Chance, diesen Rekord im Jubiläumsjahr zu knacken.
Fotos: © bar