It’s Showtime! Weihnachtszirkus Circolo feiert 25-jähriges Bestehen Kultur | 17.12.2019 | Stella Schewe
Weihnachtszirkusse locken in vielen Orten der REGIO die Besucher an, wie in Offenburg, Emmendingen, Freiburg, Lörrach oder Basel. Schon lange mit dabei ist der familiäre Circolo, der in dieser Saison seinen 25. Geburtstag feiert.
„Manege frei!“ heißt es bald wieder auf der Neuen Messe Freiburg, wo ab 21. Dezember der Circolo mit einem Jubiläumsprogramm gastiert: „Mit dabei sind unsere Lieblingskünstler, das ist der ‚Best of’-Teil, aber auch großartige Neuentdeckungen“, erzählt Zirkuschef Christoph Mack.
Neu sind etwa Los Ortiz, (Bild oben) drei tollkühne Artisten aus Kolumbien, die auf dem Hochseil aufeinander stehen, im Todesrad umherspringen und so die Nerven der Zuschauer strapazieren. Wie gut, dass zwischendurch Mime Daniel aus Paris auf leise, skurrile Art für Entspannung und Lachen sorgt. Auch immer mit von der Partie sind beim Circolo Künstler aus der REGIO: In diesem Fall das Duett Komplett aus Freiburg und Schallstadt, bei dem schon mal Gitarren durch die Luft fliegen – während das Duo Yingling voller Anmut Schirme und Tücher zum Rotieren bringt.
Neu mit dabei ist die Dreamscape-Crew, fünf Jungs aus Würzburg, die sich 2018 den Weltmeistertitel in der Kategorie Breakdance holten. „Wir achten immer darauf, auch für Jugendliche etwas anzubieten“, betont Mack. „Wenn ein 17-Jähriger mit langem Gesicht zu uns kommt, weil er mit seiner Familie und Oma in den Zirkus muss, und hinterher lachend aus dem Zelt geht, dann weiß ich: Wir haben es richtig gemacht.“ Familien zählen zum Stammpublikum von Circolo, ebenso junge Menschen im Alter von 20 bis 40 Jahren. Insgesamt kommen jedes Jahr in der Weihnachtszeit zwischen 35.000 und 40.000 Zuschauer in das Zirkuszelt auf der Neuen Messe.
Voller Anmut: das Duo Yingling aus China.
Sprung ins kalte Wasser
Seit 15 Jahren liegt der Circolo in den Händen von Christoph und seiner Frau Adelheid Mack. Die beiden übernahmen 2005, als die Zukunft des Weihnachtszirkus offen war. „Wir sind damals ins kalte Wasser gesprungen“, erinnert sich der 63-Jährige: „Wir dachten uns: jetzt oder nie!“ Zwar hatten sie 1998 das Varieté am Seepark gegründet, waren also ein erfahrenes Duo. „Aber wir haben trotzdem die gleichen Fehler wie alle anderen gemacht“, räumt er lachend ein, „wir wollten das Rad neu erfinden.“ Nicht alles sei auf Anhieb beim Publikum gut angekommen, etwa die Clown-Show mit Musik von Rammstein: „Die ersten Jahre waren, vorsichtig formuliert, aufregend.“ Dann aber hätten sie rausgehabt, was es für einen gelungenen Zirkusabend braucht: „Gute Komik, Spitzenartisten und etwas Nervenkitzel.“
Ein Leben für die Magie
Mack selbst kam über Umwege zum Zirkus. Nach dem Abitur studierte er und wollte eigentlich Lehrer werden. Doch sein Herz schlug längst für etwas anderes: Schon als kleiner Junge war er von Zaubertricks fasziniert, eignete sich immer mehr und bessere an und schuf sich mit ersten Auftritten allmählich ein zweites Standbein, für das er die Aussicht auf ein sicheres Beamtenleben schließlich opferte. Der Reiz der Magie und Artistik war einfach größer: „Wenn man so angefressen ist, vergisst man alles andere.“
Auch seine Frau ist „angefressen“: Sie gründete eine Künstleragentur, leitet mit ihm das Varieté und kümmert sich um die Büroarbeit. Sein Sohn wiederum lernte als Veranstaltungstechniker die chinesische Artistin Yingling kennen und lieben. Heute sind die beiden verheiratet und Yingling wird ins Zirkusbüro einsteigen – die Nachfolge ist damit gesichert. „Wir sind ein familiärer Zirkus“, betont er, „das ist, was uns ausmacht.“ Schließlich sei die Konkurrenz groß, es gebe förmlich einen Weihnachtszirkus-Boom in der REGIO. „Aber die Menschen kommen zu uns, weil wir es sind, wegen der ganz besonderen Atmosphäre.“
Info
Termine:
21. Dezember bis 5. Januar, täglich 15 und 19 Uhr,
Messe Freiburg Spielfrei am 23./24.12. & 1.1.2020
www.circolo-freiburg.de
Fotos: © Circolo
