Knallbuntes Kopfkino: Exil46 mit neuem Album Kultur | 06.06.2018 | Till Neumann

Zwei Streicherinnen, zwei Schlag­zeuger. Das ist die Band Exil46. Die vier Musiker des Philharmonischen Orchesters Freiburg schaffen einen ganz eigenen Klangkosmos. Klassische Elemente treffen auf Rockiges, Pathos auf Zärtlichkeit, donnernde Drums auf wilde Violinen.

Exil46 sind mit ihrem Elektro-­Klassik-­Rock-Projekt ausgebrochen aus dem Rahmen des philharmonischen Klangkörpers. Bei der Flucht ins experimentelle Exil haben sie ihre Skills aber mitgenommen. Was sie im 46er-­Klanglabor zusammenbrauen, ist virtuos, fein akzentuiert, gefühlvoll komponiert.

Meditativ und mitreißend wirken die Streicher auf dem Live-Album, das Anfang Juni erscheint. Wie der Soundtrack eines Blockbusters kommen die Songs daher, spinnen akustische Fäden, brechen sie auf, variieren das Tempo und die Schlagzahl. Wie von selbst entstehen so Bilder, Exil46 entführt ins knallbunte Kopfkino.

Dabei lohnt es sich, die Augen auch mal aufzumachen: Friederike Hess-­Gagnon (E-Geige), Dina Fortuna (E-Cello), Timo Stegmüller (Percussion) und Tilman Collmer (Drums) bieten eine mitreißende Performance. Ihr Live-Album unterstreicht das eindrucksvoll. Außer „Vielen Dank“ ist da an Worten nicht viel zu hören. Sprechen darf hier die Musik.

Exil46
Live
Eigenvertrieb

4 von 5 chilli-Schoten