Künstler-Trio: Brolliet, Nash und die Vergänglichkeit in der Fondation Fernet-Branca Kultur | 16.08.2018 | Valérie Scholten

Es kann durchaus faszinierend sein, wenn der Werdegang eines Kunstsammlers anhand seiner erstandenen Werke und seiner Sammelleidenschaft greifbar wird. Und so zeigt die Fondation Fernet-Branca in Saint-Louis jetzt erstmals Werke aus der Sammlung David Brolliets.

Neben seiner Begeisterung für die zeitgenössische Kunst ist der aus Genf stammende Sammler für sein politisches Engagement, als Filmproduzent, Schauspieler und Sänger bekannt. Die Retrospektive präsentiert den Sammler, seine Vorlieben, seine Vielseitigkeit und sein Engagement. Die Werke erzählen nebenbei auch die Geschichte seines Lebens als ambitionierter Kunstkenner. Der Rundgang beginnt bei einem Objekt, auf das er in der renommierten Genfer Galerie Pierre Huber – als damals 18-Jähriger – gestoßen war: eine Skulptur des Künstlers Jean-Philippe Aubanel. Von dort an zeichnet sie den Weg nach.

Neben der Ausstellung „40 Jahre Sammelleidenschaft und ein 60-minütiger Dokumentarfilm“ ist in der Fondation Fernet-Branca auch das Werk des britischen Bildhauers und Zeichners David Nash zu sehen. Nash setzt sich seit jeher mit „lebenden“ Materialien auseinander: Er beschäftigt sich mit den Veränderungen in der Natur, den Verwitterungserscheinungen, den Jahreszeiten – und mit der Zeit an sich. Zu sehen sind Säulen, Spitzen, Berge, Rümpfe und Stämme, gefertigt aus Bäumen, die Nash mit der Kettensäge oder dem Gasbrenner bearbeitet.

Die dritte Ausstellung zeigt Werke von Léa Barbazanges, Céline Cléron, Marie Denis, Stéphane Guiran und Philippe Lepeut und spiegelt den Begriff der Vergänglichkeit wider. Allesamt verstehen sie diese Vergänglichkeit nicht als Endlichkeit, sondern vielmehr als eine sich stetig verändernde Welt.

Info

Fondation Fernet-Branca, 2, Rue du Ballon, Saint-Louis
Geöffnet von Mittwoch bis Sonntag, 13 bis 18 Uhr
Ausstellungsdauer: bis 30. September

Foto: © Fondation Fernet-Branca