Kulturnotizen: Rodins „Kuss“ und Freiburger Preisträger Kultur | 14.10.2022 | Lars Bargmann

Auguste Rodins „Der Kuss“ Hingebungsvolle Umarmung: ein Original aus der Zeit zwischen 1898 und 1903.

Es ist eine kleine Sensation: Auguste Rodins „Der Kuss“ ist in Freiburg. Durch eine großzügige Schenkung im Wert von 1,5 Millionen Euro aus dem Privatbesitz des in Freiburg lebenden Manfred Höfert darf sich das Museum für Neue Kunst (MNK) über einen Lebzeitenguss des „Kusses“ freuen, der zu den bekanntesten plastischen Werken der klassischen Moderne gehört. Angelehnt an eine Szene aus Dantes „Göttlicher Komödie“ schuf Rodin den „Kuss“ als Teil der Höllenpforte. Dargestellt ist die Liebesgeschichte von Francesca da Rimini und Paolo Malatesta, die vermutlich auf einer wahren Begebenheit basiert. Heute steht die Skulptur stellvertretend für die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Begierde. Aufgrund ihrer Beliebtheit gibt es sie in zahllosen Ausführungen und Größen: Das MNK hat einen Bronzeguss der sogenannten „ersten Verkleinerung“ erhalten, der zwischen 1898 und 1903 entstanden ist.

IKF verliert und gewinnt Chefin 

Susanne Göhner, die Leiterin der Internationalen Kulturbörse Freiburg (IKF), hat die Freiburger Messegesellschaft auf eigenen Wunsch verlassen. Die 35. IKF (22. bis 25. Januar 2023) wird zunächst interimsmäßig Karola Mohr verantworten. 

Zwei Freiburger Preisträger 

Der aka-Filmclub und das Kommunale Kino (KoKi) aus Freiburg haben eine Auszeichnung des Kinematheksverbunds erhalten, der bundesweit an 26 Lichtspielhäuser ging. Da es für die Kinos auch im zweiten Jahr der Pandemie schwierig war, den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten, hatte Kulturstaatsministerin Claudia Roth das Preisgeld auf 60.000 Euro verdoppelt. Die beiden Freiburger Preisträger bekamen jeweils 2000 Euro. Die Jury war „tief beeindruckt von den vielfältigen Maßnahmen, die die Kinos umgesetzt haben“: Es wurde renoviert, Technik erneuert, Publikumsbereiche neu gestaltet, kreative Aktionen fürs Stammpublikum und neue Zielgruppen gestartet. 

Theater erhält 13,4 Millionen Euro 

Das Freiburger Stadttheater erhält, offenbar etwas überraschend, einen Zuschuss in Höhe von 13,4 Millionen Euro aus einem Förderprogramm „KulturInvest“ des Bundes für die Sanierung seines Kleinen Hauses und des Altbaus. Der Haushaltsausschuss des Bundes hatte am 29. September entschieden, wie die 380 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „KulturInvest“ verteilt werden. Mit dem Geld können die Projekte nun deutlich früher als geplant angegangen werden.

Foto: ©  Patrick Seeger