Meditation zum Mitnicken: Album „Shikantaza“ des DJ-Kollektivs Chinese Man Kultur | 05.03.2017

Shikantaza heißt das neue Album des DJ-Kollektivs Chinese Man. Die drei Franzosen mit den schleierhaften Pseudonymen High Ku, Sly Dee und Zé Mateo entführen mit ihrer neuen Platte in atmosphärische Klangwelten voller elektronischer Experimente, durchdringender Downtempo-Beats und feinstem Old-School-Hip-Hop.

Bereits der gleichnamige Starter ist ein wildes Stilspektakel: Afrikanisch-orientalische Stammesgesänge treffen auf Elektro-, Dub- und Reggae-Elemente sowie die altbekannten Low-Fidelity-Effekte, die für das Vinyl-Label „Chinese Man Records“ fast schon unabdingbar sind. Das alles soll den Hörer in eine Trance der Selbstfindung und Wahrnehmung versetzen.

Shikantaza ist ein Begriff aus der buddhistischen Zen-Schule und bedeutet wörtlich: nothing but precisely sitting. Er beschreibt die Haltung während der Zazen, der Meditation im Sitzen.

Wobei man bei Songs wie den flowlastigen Features „The New Crown“ oder „What You Need“ den Kopf so ganz und gar nicht stillhalten kann. Die orientalischen Einflüsse, die sich durch das gesamte Album ziehen, haben die drei DJs bei einer Indienreise gesammelt. Auf der Suche nach Erleuchtung entstanden 16 Tracks, ausgefeilt bis ins letzte Detail.

Im Sitzen hören muss man sie nicht. Meditativ sind sie aber in jedem Fall.

Text: Christina Miklusch

Chinese Man
Shikantaza
Chinese Man Records