Musik-Tipp: „Good.zip“ von Fatcat Kultur | 27.07.2020 | Till Neumann

Bandcover Album von Fatcat

Ein neues James-Brown-Album? Nein, hinter „Good.zip“ stehen die acht Powerfunker der Freiburger Band Fatcat. Die RnB-Legende schmückt lediglich das Cover und kommt in Interludes zu Wort.

Fatcat haben sich weit über Freiburg hinaus einen Namen erspielt. Das unterstreicht auch „Good.zip“ klar: Die zwölf Songs bieten erstklassigen Sound. Frontmann Kenny Joyner drückt dem stimmlich den Stempel auf: mal soulig-warm, mal heiser hingehaucht, dann mit einem durchdringenden „hey“.

Die Band liefert mit ihrem zweiten Album viel gute Laune. Im Opener „I feel Good“ gibt’s den gewohnten Powerfunk. Doch Teile der Platte bestechen eher durch sanfte Klänge. RnB zum Zurücklehnen gibt’s in „Answering Machine“ oder „Up the Hill“.

Überraschend retro klingt „Good.zip“. Mal packt einen das Discofieber („Disco Queen“), dann wird’s kuschelig („Nude“) mit einem Hauch von Marvin Gaye. Das Finale endet im mitreißenden Drum’n-Bass-Gewitter. Highlight ist „Wash my Soul“, das einfach mal mit einem 50-sekündigen Acappella-Intro losgeht und sich dann ganz vorsichtig zum Gute-Laune-Groovetrack hochschaukelt.

Manchen dürfte die Platte zu poppig klingen, zu clean. Die Funk-Katzen mögen es lieber geschmeidig. Gebissen und gekratzt wird da keiner. Politische Ansagen sucht man vergeblich. Ihre Hörer werden die Musiker mit zeitloser Musik über Liebe und Leidenschaft aber sicher wieder erobern. Radiotauglich und tanzbar ist das allemal.

Bandcover Album von Fatcat

Fatcat
Good.zip
Funk & Soul
3 von 5 chilli-Schoten