Politisch und Poetisch: Un peu d’Amour von Zweierpasch Kultur | 28.11.2019 | Lars Bargmann

Darf’s ein kleines bisschen Liebe sein? Die frischgebackenen Adenauer-de-Gaulle-Preisträger von Zweierpasch haben mit ihrem vierten Studioalbum (Label: Jazzhaus Records) ein weiteres Reifezeugnis abgelegt.

Unbeschwingt mit dem Latino-HipHop-Stück Clandestino, bei „Panzer Politik Poesie“ oder „Flagge auf Halbmast“ wird’s düster, es macht Bang Bang, Rüstungsindustrie und Kriegstreiber stehen am Pranger. „Lichter“ – mit Fatcat-Sänger Kenny Joyner – hat Ohrwurmqualität.

Bei der deutsch-französischen World HipHop-Band aus Freiburg und Straßburg geht’s nicht um leichte Kost. Es geht etwa um den Rechtsruck in Europa oder den Atommeiler Fessenheim, der in „Fessengau“ zum Ort der Angst wird. Grenzen überschreiten ist Zweierpasch-DNA, Grenzen werden auch musikalisch übersprungen: HipHop meets Reggae, Weltmusik trifft Grunge (Vent de Révolte) à la „killing in the name“ von Rage against the machine.

Bei „Globetrotter“ mischt die westafrikanische Rap-Größe Master Soumy mit, zum Finale gibt’s „Mon Chemin“, ein Klangteppich aus Folk, auf dem die HipHopper mit ihrer Band sitzen und über die Welt sinnieren. Politisch und poetisch, klug und beherzt, im einen Moment verträumt, im nächsten rotzfrech – und hin und wieder mit ein bisschen Liebe.

Releaseparty

Zweierpasch stellen ihr Album am 29. November im Jazzhaus Freiburg vor. Die World HipHop-Band verspricht einige Specials. Unter anderem gehen 2,22 Euro von jeder verkauften Karte an ein Binnenflüchtlingslager im westafrikanischen Mali. Dort waren Zweierpasch im März auf Tournee. Am 30. November spielen die acht Musiker außerdem im Le Grillen in Colmar.

Mehr auf der Facebookseite von Zweierpasch.