„Risse in der gelackten Welt“: Nachgefragt bei Markus Manfred Jung Kultur | 22.04.2019 | Tanja Senn
Markus Manfred Jung ist der erste Burgschreiber zu Laufenburg. im Kurzinterview erzählt er, auf was er sich bei dem Kulturstipendium besonders freut.
Lust auf REGIO: Auf was freuen Sie sich am meisten in Ihrer Zeit als Burgschreiber?
Markus Manfred Jung: Auf viel Schreibzeit in neuer Umgebung und inspirierende Begegnungen.
Lust auf REGIO: Was möchten Sie mit Ihrer Tätigkeit erreichen?
Jung: Gute Literatur schreiben und damit die gemeinsame Kultur reicher machen.
Lust auf REGIO: Was inspiriert Sie?
Jung: Oft sind es sprachliche Besonderheiten, Wortbilder, Sprichwörter, aber auch alltägliche Begebenheiten, die Risse aufzeigen in der gelackten Welt.
Lust auf REGIO: Sie wohnen während des Stipendiums sechs Wochen im badischen und sechs Wochen im Schweizer Laufenburg – wie ist es um Ihr Schwiizerdütsch bestellt?
Jung: Mein Wiesentäler Alemannisch ist ganz nahe am Schweizerdeutschen. Schon in Bern hält man mich für einen Basler.
Lust auf REGIO: Welches ist Ihr Schweizer Lieblingswort?
Jung: Bütschgi für unser Öpfelbutze, Kerngehäuse
Lust auf REGIO: Was verbindet Sie mit Laufenburg?
Jung: Die Tangoszene, eine der besten Buchhandlungen der Welt und mein Theaterstück: D Bluetschuld vo Laufeburg.
Lust auf REGIO: Das Besondere an Laufenburg ist …
Jung: … dass die schweizerisch-deutsche Doppelstadt trotz napoleonischer Trennung vor über 200 Jahren einen Gemeinschaftssinn bewahrt hat und eine Brücke nutzt, die zwei Länder vereinigt und nicht zwei Staaten trennt.
Lust auf REGIO: Was würden Sie in Ihrem Leben gerne noch erreichen?
Jung: Darauf kann ich, trotz langen Nachdenkens, nichts Gescheites antworten. I nimm’s, wie’s chunnt.
Lust auf REGIO: Was ist Ihr Lieblingsroman?
Jung: Perrudja von Hans Henny Jahnn
Lust auf REGIO: Welches Zitat passt am besten zu Ihnen?
Jung: zämme läse / d scherbe / splitter spiegel sprooch / verbrocheni /
verschtückleti welt…
Foto: © B. Bohn