Sex und Ping Pong: „So geht Musik“ von Leopold Kraus Wellenkapelle Kultur | 15.07.2019 | Lars Bargmann

Wellenkapelle

Die Scheibe braucht keine zwei Sekunden, um den Hörer in Bewegung zu setzen. Das dritte Album der Freiburger beginnt mit L.E.O.P.O.L.D. – und so geht die Musik gleich in Richtung eigenes Herz ab.

Country „Plattfuß am Texaspass“ trifft später auf so was wie Rock’n’Roll (Hab’ keine Lust, aufzustehn, Die Girls hau’n ab), Torpedo Tom orgelt sich einen, Willi del Mare zupft den Bass, Manni Mabuse nimmt die Klampfe, Beat Bröngo trällert sich einen – und beim Hörer huschen Lächler übers Gesicht.

Die Freiburger machen mächtig Welle und haben hörbar Spaß am Performen. Es geht um dufte und verpuffte Girls, schwere Tage, Sex und Einsamkeit. Es geht aber auch ganz ohne Worte (Soulbiest, Heimweh nach Tschipoke).

Die Freiburger spielen seit 20 Jahren „beinahe immer geschmackvoll“ auf wenigen großen und dafür umso mehr kleinen Bühnen – und lassen sich durchaus überraschende Arrangements (Ping Pong mit King Kong) einfallen oder schicken einen Chor auf den Soundteppich (Für eine Handvoll Hafer). Es gibt die einen, die tagelang fußwippend zuhören könnten, und die anderen, denen die Songs am Ende doch zu ähnlich sind.

Info
Nächster Halt in Freiburg: 21. Dezember, Slow Club

 

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Leopold Kraus Wellenkapelle
So geht Musik

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