Heimatfreu(n)de – Linda Detering und ihre REGIO-Liebe Land & Leute | 13.12.2024 | Christian Engel

Linda Detering rennt

Die Cross-Triathlon-Weltmeisterin Linda Detering verbrachte ihre halbe Kindheit und Jugend in Südafrika, kam dann zum Studium nach Deutschland und war nach schwierigen zwei Jahren kurz davor, wieder zurück nach Kapstadt zu fliegen. Bis ihr Patenonkel sagte: „Ich kenne da eine Region, in der du dich sicherlich wohlfühlst.“

Wenn Linda Detering an Heimat denkt, hat sie ihre Freunde im Kopf. Leute, mit denen sie auf Mountainbikes durch die Wälder fegt, in Laufschuhen Berge erklimmt, im Neoprenanzug durch viel zu kalte Gewässer pflügt. Gemeinsam sporteln, Herausforderungen meistern, zusammen Großes erreichen – das schweißt zusammen, das macht aus Athleten Freunde, aus Erlebnissen Erinnerungen für die Ewigkeit.

In den letzten vier Jahren hat die 25-jährige Triathletin solche Menschen auch in Freiburg und der Region gefunden. Bis sie 19 Jahre alt war, lebte sie in Südafrika, wohin die gebürtige Lindauerin (Bodensee) mit ihren Eltern und zwei Brüdern mit elf Jahren ausgewandert war. Ihr Vater stammt aus Namibia, ihre Mutter war in Südafrika groß geworden – für die Eltern war es eher ein Zurück- als ein Hinziehen. In Kapstadt verbrachte Linda Detering ihre Jugendjahre, lernte an der Deutschen Schule zahlreiche Sportarten kennen: Hockey, Wasserball, Leichtathletik. Besonders Schwimmen, Radfahren, Laufen – die drei Disziplinen eines Triathlons.

Verliebt in Südbaden

Dem Triathlon ist Linda Detering bis heute treu geblieben – und hat sich auch dank des Sports (noch mehr) in eine Region verliebt, in der sie seit vier Jahren lebt: Freiburg und das umliegende Südbaden. „Hier sind die Voraussetzungen ideal für Triathlon: flache sowie hügelige Strecken in schöner Natur – perfekt!“

Dabei wäre sie beinahe nicht hier gelandet. 2018 zog sie gemeinsam mit ihrem Bruder fürs Studium von Kapstadt nach Deutschland. Erst Stuttgart, dann Bremen. 2020 war sie schon wieder kurz davor, nach Südafrika zurückzukehren. Aber dann riet ihr der Patenonkel aus Emmendingen, nach Südbaden zu ziehen: „Hier wirst du dich sicherlich wohlfühlen.“

Einen Umzug innerhalb Deutschlands mache sie noch, sagte sich Linda Detering. Und dabei ists bis heute geblieben. Freiburg ist ihre neue Heimat. Nicht nur wegen der schönen Landschaft drumherum, wegen des Kybfelsens, den sie mindestens einmal pro Woche auf dem Sattel oder in Laufschuhen erklimmt, nicht nur wegen des Schönbergs, der beim täglich zweistündigen Training häufig das Ziel ist, nicht nur wegen des Jobs in einer Arztpraxis in Müllheim, den die Aushilfsarzthelferin parallel zum Sportmanagement-Studium ausübt. Vor allem wegen der Leute, wegen der vielen Outdoorsportler. Wegen der Athletinnen und Athleten vom Freiburg Tri-Team, mit denen sie in der Bundesliga antritt. Und wegen der Liebe: Ihren Freund Adrian Bertsch hat sie beim Skifahren am Feldberg kennengelernt. Er begleitet sie regelmäßig – als Support und Hobby-Fotograf – zu ihren Wettkämpfen, war auch im Herbst in den italienischen Alpen nahe Trentino dabei, wo Linda Detering zum zweiten Mal in Folge Weltmeisterin im Cross-Triathlon wurde. „Auch er ist ein Grund, weshalb ich Freiburg und die Region liebe – weshalb ich auch mindestens die kommenden Jahre hier leben möchte.“

Linda Detering fährt Fahrrad

Täglich zwei Stunden trainiert Linda Detering in der Wettkampfvorbereitung.

Fotos: © Adrian Bertsch