Veranstalter und Rathaus uneins: Schlossbergfest fällt 2019 aus STADTGEPLAUDER | 14.05.2019 | Till Neumann

Das Schlossbergfest fällt 2019 ins Wasser. Grund sind erhöhte Sicherheitsauflagen, die Mehrkosten von 35.000 Euro verursachen. Veranstalter Bela Gurath will das mit festem Eintrittsgeld lösen. Das Rathaus nicht.

Ist enttäuscht: Bela Gurath

Immer wieder habe man die Sicherheitsvorkehrungen in den vergangenen Jahren verfeinert, sagt Gurath. Bei Mehrkosten von 35.000 Euro lande man allein dieses Jahr, wenn man die neusten Forderungen umsetze. Ohne festen Eintritt von drei bis fünf Euro sei das nicht zu stemmen. „Wir müssen die Einnahmen erhöhen“, sagt der 50-Jährige.

Das Rathaus lehnt feste Eintrittsgelder ab, wurde Anfang Mai im Gemeinderat publik. „So wird ohne Not ein Fest getötet“, kritisierte FDP-Stadtrat Christoph Glück, dem offenbar der Kragen platzte. Kurzerhand rief die Rathausspitze eine Pressekonferenz ein. Und Oberbürgermeister Martin Horn stellte sich zu nächtlicher Stunde auf den Schlossberg für ein Videostate­ment für Facebook.

Seine Botschaft: Das Rathaus will das Schlossbergfest keinesfalls verhindern. Kern sei die Frage: „Darf der Schlossberg kommerzialisiert werden?“ Ein verbindlicher Eintritt bringt das für ihn mit sich. Genau wie für Finanzbürgermeister Stefan Breiter.

Bisher war das Eintrittsgeld zu dem fünftägigen Event freiwillig gewesen. Das sorgte jedoch regelmäßig für Diskussionen, da das nicht jeder wusste und an den Eingängen nur verhalten darauf hingewiesen wurde (wir berichteten). Im Gespräch waren nun Eintrittspreise von fünf Euro (Freitag und Samstag) sowie drei Euro für die übrigen Tage gewesen. Martin Horn sprach in seinem Videostatement fälschlicherweise von „fünf bis zehn Euro“.

Hunderte Kommentare zu seinem Video zeigen die Emotionalität der Debatte. Schließlich ist das Fest auf dem Hausberg eine Institution in Freiburg und findet seit mehr als drei Jahrzehnten statt.

Für Bela Gurath, der es seit rund 20 Jahren veranstaltet, ist eine Auflage 2019 vom Tisch. Er gibt sich „enttäuscht“, hegt aber Hoffnung, dass man sich zusammensetze, um für 2020 eine Lösung zu finden. Er betont: Am Sicherheitskonzept wolle er absolut nicht sparen. Es gehe lediglich darum, die steigenden Kosten für die riskante Open-Air-Veranstaltung zu decken. Der Aufwand sei enorm, da weder Wasser noch Strom vorhanden seien. Alles müsse extra bereit gestellt werden.

Auch Tilo Buchholz bedauert das mögliche Aus: „Das ist ein großer Verlust“, sagt der Musiker, der seit 1998 mit seiner Band The Brothers beim Event auftritt. Als Künstler fände er einen festen Eintritt vertretbar. Auch andere Veranstaltungen im öffentlichen Raum würden das so handhaben. Beispielsweise das Lichterfest in Lahr.

Gurath sieht das ebenso. Auch beim ZMF oder beim Stadtjubiläum 2020 würden für Konzerte auf öffentlichen Plätzen Eintrittsgelder verlangt. Das sei alles andere als außergewöhnlich.

Fotos: © Schlossbergfest GmbH & Till Neumann