Nervenkitzel im Schwarzwald: von Zipline bis MountainCart STADTGEPLAUDER | 29.07.2016

Freier Flug zwischen Tannenwipfeln, rasante Skihangabfahrt auf drei Rädern, Safaritour mit Raupenfahrzeug – der Schwarzwald hat mehr zu bieten als Bergpanorama und Wanderidylle! Wer neben Ruhe und Slow Motion Geschwindigkeit und Nervenkitzel sucht, kann sich in neue Actionabenteuer stürzen – und seinen Wortschatz um Begriffe wie Ziesel und HotRod bereichern. Beflügelnd Ein letzter Check: Der Klettergurt liegt fest am Körper an. Die Seilrolle und die Sicherheitskarabiner sind im Drahtseil eingeklinkt. Noch finden die Füße festen Halt auf der kleinen Holzplattform. Der Blick nach vorne und nach unten lässt Adrenalin ins Blut schießen: Ein Drahtseil zieht eine lange graue Linie über die Schlucht und verliert sich auf der gegenüberliegenden Seite im dichten Blättergewirr. Der Waldboden liegt tief unter mir. Einmal kurz durchatmen, ein Schritt ins Leere, dann gibt es kein Zurück mehr: Die Rollen beginnen zu kreischen, die Baumwipfel fliegen vorbei, die Schlucht stürzt daumenkinogleich ihrem tiefsten Punkt entgegen, um dann in Sekundenschnelle wieder anzusteigen, bis die rasante Fahrt sanft vor dem Drahtende stoppt.

Das Adrenalin ist einem Rauschzustand zwischen Höhenlust und Freiheitsgefühl gewichen: Auf zum nächsten Flug mit der Hirschgrund Zipline! Die „Hirschgrund-Zipline Area Schwarz-wald“ ist die größte Seilbahnanlage in Deutschland. Auf zwei kurzen Übungsstrecken können sich die Besucher mit dem Material und dem Fluggefühl vertraut machen.

Dann beginnt der Rundkurs mit fünf imposanten Ziplines: Die erste „richtige“ Bahn bietet einen 260 Meter langen Flug zum Steilhang auf der gegenüberliegenden Seite. Mit bis zu 60 Stundenkilometer rauscht man in 62 Meter Höhe über das Mühle- loch. Drüben bremst der Guide den wilden Ritt sanft auf der Plattform ab und begleitet die Gruppe zum nächsten Startpunkt. Den krönenden Abschluss bildet die „Gründlebahn“: Auf Deutschlands längster Zipline saust man 570 Meter über zwei Täler.  

Info: Die Hirschgrund-Zipline Area Schwarzwald liegt in der Nähe von Schiltach im Heubachtal, einem schmalen Seitental am oberen Flusslauf der Kinzig im mittleren Schwarzwald. Preise: Erwachsener pro Ride (etwa zwei Stunden) werktags: 35 Euro/Wochenendticket: 39 Euro, Ermäßigungen für Gruppen. Anmeldung und Buchung sind vor dem Besuch erforderlich! Kontakt: www.hirschgrund-zipline.de E-Mail: kontakt@hirschgrund-zipline.de     web_zipline_nike-(2) Abgefahrene Idyllen Zu Beginn nimmt alles noch einen gemütlichen Gang: Mit der Sesselbahn geht es sehr gemächlich den Skihang hinauf. Downhill geht es dafür umso rasanter: Auf drei Rädern sausen Wagemutige auf dem Baiersbronner Hausberg Stöckerkopf die Piste hinunter. Der neue Kick für Adrenalinjunkies nennt sich „MountainCart“. Auf einem der längsten und steilsten Hänge des Nordschwarzwalds stehen den Besuchern zehn der abfahrtserprobten Funsportgeräte zur Verfügung. Pedale sucht man vergebens – hier bringt allein die Schwerkraft Antrieb. Breite Räder und hydraulische Scheibenbremsen sorgen für eine sichere Abfahrt auch bei den steilsten Passagen. 

Wer den Stöckerkopf nicht ganz so rasant und holprig erfahren will, kann den Berg auch stehenden Fußes mit dem Segway bezwingen: Auf einer zweistündigen Tour geht es beispielsweise auf Wald- und Wiesenwegen auf den Berg – tolle Ausblicke über Baiersbronn und das Murgtal inklusive. Das ungewöhnliche am Segway: Der Antrieb erfolgt allein durch Gewichtsverlagerung: Neigt sich der Fahrer nach vorn, beschleunigt das Gefährt, neigt er sich nach hinten, bremst es ab oder startet in den Rückwärtsgang. Durch Schwenken der Lenkstange nach links oder rechts sind Richtungsänderungen möglich.  

„Sieht aus wie ein Rollstuhl, ist aber ein Feuerstuhl!“, beschreibt Eric Bayer von der Erlebnismanufaktur Schwarzwald- idylle das Offroad-Gefährt „Ziesel“. Auf breiten Gummiraupen bewältigt der Ziesel jeden Untergrund bei jedem Wetter. Ohne Motorenlärm und ohne Abgase wird der elektrische Feuerstuhl mit einem präzisen Joystick gesteuert. In Bad Wildbad können die Offroader bei einer „Ziesel-Safari“ an ihre Grenzen gebracht werden. Start der in Deutschland einzigartigen Safaritouren ist der E-Funpark, direkt am Ausgang des Baumwipfelpfads Schwarzwald.     Kontakt: erlebnis-manufaktur Sankenbachstraße 142 72270 Baiersbronn Tel.: 07442/6042999 www.schwarzwaldidylle.com E-Mail: info@schwarzwaldidylle.com       web_hotrod2_copyright_Woywhat  Tiefergelegt Man nehme ein schnittiges Cabrio aus den 1930er Jahren, schrumpfe es auf ein fast seifenkistenkleines Maß von zirka 2 mal 1 Meter, stecke einen 2-Liter-Motor mit 13,6 PS hinein und starte durch: Auf zur Ralley im Mini-HotRod! Seit zwei Jahren bieten Michael Kunert und sein Team in der Hermann-Hesse Stadt Calw luftige Touren mit ungewohntem Fahrgefühl an. Die ungefederten HotRods mit direkter Lenkung bringen bis zu 90 Stundenkilometer auf den Tacho – da heißt es, die Straße im Blick zu haben und Schlaglöcher zu meiden! Geschwindigkeit ist indes aber nicht das Ziel einer HotRod-Fahrt durch den Nordschwarzwald.

Der Standort in Calw verbindet die Spritztour mit dem Naturerlebnis: Auf wenig befahrenen, aber gut ausgebauten Straßen abseits der Hauptverkehrswege geht es durch Wiesen, Wälder und Täler. Keine Ampeln, keine Kreuzungen, kein Stop and Go, sondern einfach reinsitzen und losfahren! Auf Wunsch sind auch individuelle Touren, beispielsweise zum Spielcasino in Baden-Baden möglich.

    Info: Die geführten HotRod-Touren können von Gruppen bis zu zehn Personen gebucht werden; die zweistündige Standardtour kostet beispielsweise 99 Euro pro Person. Kontakt: www.hotrod-citytour-blackforest.com E-Mail: info@hotrod-citytour-blackforest.com       web_1_Mountain_Cart_Achim_Meurer_Schwarzwald_Plus_GmbH       Text: Nicole Kemper, Foto: © Woywhat, Achim Meurer/Schwarzwald Plus GmbH, Nicole Kemper