Olli Schulz beim ZMF: Der Blick aufs Wesentliche STADTGEPLAUDER | 20.07.2018 | Christina Miklusch

Ein Potpourri aus Alt, Jung, Öko und Chic, Rocker und kuschelnden Pärchen fand sich am Donnerstag im ZMF-Zirkuszelt zusammen. Sie warteten auf Olli Schulz – Singer-Songwriter der alten Hamburger Schule. Ob es sich gelohnt hat? Christina Miklusch war fürs chilli da.

Kaum betritt Olli die Bühne, hat er schon einen Spruch auf den Lippen. „Jetzt besorg ich’s euch“, scherzt der Mann im schwarzen Shirt. Dann begrüßt er seine Fans mit einem Song seines aktuellen Albums „Scheiß Leben – Gut erzählt“. „Schmeißt alles rein“, heißt die Nummer: „Mein abgefucktes Leben lässt sich nicht mehr schönreden“, singt Olli da.

Schnell merkt man: Der Musiker, Schauspieler, Moderator und Vater hat in seinem Leben viel erlebt. Umso spannender sind die Stories, die er zwischen den Songs immer wieder preisgibt. Sie handeln von seiner Zeit als Stagehand, früh kam er so mit dem Showbusiness in Berührung. Von seiner Zeit bei ProSieben als Sidekick des Comedy-Duos Joko & Klaas. Von verflossener Liebe. Von seiner Heimatstadt Hamburg. Von seiner kleinen Tochter, die nicht versteht, warum ihr Papa immer so einen „Krach“ veranstaltet, wie er sie liebevoll zitiert.

Alles, was Olli sagt, wirkt authentisch. Auch wenn die Songs oft etwas kitschig sind, glaubt man ihm jedes Wort. Lieder wie „Wenn es gut ist“ drücken auf die Nostalgiedrüse, erinnern an unschuldige Zeiten junger Jahre. Diese Jugendlichkeit, die Olli Schulz mit seinen 44 Jahren ausstrahlt, könnte sich so mancher Teen bei ihm abschauen.


Man merkt, dass der Hamburger ein gefühlvoller und empfindsamer Typ ist, der auch mal unzufrieden mit dem Leben ist. Zum Beispiel, wenn die Leute um ihn herum nur auf die Handyscreens schauen, anstatt aufs Wesentliche zu achten. Olli scheint den Blick für das Wichtige aber nie zu verlieren: „Liebe ist die einzige Lösung“, predigt er leidenschaftlich.

Überhaupt ist die Stimmung im Saal sehr „mugglig“, wie der Badener sagen würde. Eine überschaubare Menschenmenge gewährt freies Blickfeld auf den Künstler.
 Tatsächlich gibt es auch solche, die sagen, sie würden Olli Schulz viel lieber bei seinen Geschichten zuhören als bei seinen Songs. Zum Glück kann man ihn aber nicht in eine Schublade stecken. Er lässt sich nicht nur auf Witze oder Musik reduzieren. Eines ist er sicher: Entertainer durch und durch.

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Fotos: © Christina Miklusch