Demo am „Weltfrauenkampftag“: 2500 Teilnehmende ziehen über Wiwilíbrücke   Politik & Wirtschaft | 09.03.2021 | Silas Julian Pfeifer 

Am internationalen Frauentag haben im Freiburger Stühlinger Park rund 2.500 Menschen für  Frauenrechte und Gleichberechtigung demonstriert. Die überwiegend weiblichen Teilnehmer protestierten ausgelassen und friedlich – aber lautstark.

Bunte Transparente, laute Musik aus offenen Kofferräumen, dazu tanzende AktivistInnen. „Herzlich Willkommen zum Weltfrauenkampftag“, dröhnt es gegen 17 Uhr aus  Lautsprecherboxen. Coronabedingt liegt ein Schwerpunkt der VeranstalterInnen dieses Jahr auf häuslicher Gewalt gegen Frauen. Der allgemeine Kampf gegen Sexismus, die anschwellende Genderdebatte und der Kampf gegen patriarchale Strukturen stehen ebenfalls im Mittelpunkt.

Eine Sprecherin bezieht Stellung und fordert die Aufnahme aller Flüchtlinge aus den Lagern in Moria. Eine dritte betont: „Die nationalen Grenzen als Wohlstandsgrenzen für ein kapitalistisches System müssen aus den Köpfen und dem ‚One world‘-Gedanken weichen.“

Dann zieht der Demo-Zug los. „Die Aufteilung in Frau und Mann, das kotzt uns so richtig an“, hallt es vorneweg, als sich die Demonstration gegen 18 Uhr Richtung Innenstadt bewegt. Die Parolen sind laut und verständlich, das Gebaren friedlich und euphorisch.

OrganisatorInnen weisen derweil immer wieder per Lautsprecherdurchsagen auf die Einhaltung der Hygienemaßnahmen hin. Die Mund-Nasen-Bedeckung soll über die gesamte Dauer getragen, der Abstand eingehalten werden. Unbedeckte Gesichter sind auf dem Geländer praktisch nicht zu sehen.

Die Polizei wirkt entspannt. Ein Sprecher schätzt: „Letztes Jahr waren es rund 2.500 Demonstrierende, dieses Jahr könnten es etwas mehr sein.“ Die Stimmung wird ausgelassener. Es wird getanzt, getrommelt, gesungen. 

Auch Erfolge werden gefeiert: Das fortschreitende Gendern der deutschen Sprache, die Legalisierung der Abtreibung in Argentinien sowie die herabgesenkte Besteuerung von Menstruationsartikeln auf sieben Prozent.

 

Foto: © Silas Julian Pfeifer