Eine Tankstelle namens Swobbee – Neue Schnelllader für kleine E-Mobile Politik & Wirtschaft | 17.02.2020 | Stefan Pawellek

Elektronik Auto

Lange Ladezeiten und hohe Kosten für zusätzliche Akkus machen kleine E-Mobile (Bikes, Roller, Lastenfahrräder) für kleinere Unternehmen bisher ökonomisch schwierig. Das könnte sich nun ändern: Die Lösung hört auf den Namen „Swobbee“.

Die Berliner Firma Greenpack bietet damit ein Ladeinfrastruktursystem an, das auf einer 2,30 Meter hohen Säule mit acht Fächern beruht. In sieben sind frisch geladene Akkus, ein Fach bleibt leer. Für knapp 30 Euro im Monat Grundpreis erwirbt man das Recht, auf vier frisch geladene Akkus pro Woche, deren Reichweite im Schnitt 100 Kilometer beträgt. Die nötigen ID-Karten sind bei der Badenova AG erhältlich. Die Akkus können über eine Handy-App reserviert werden. Thomas Duscha von Greenpack: „Wir setzen auf wechselbare Akkus, die in unseren Stationen geladen werden können, -sodass die Betriebszeit eines E-Kleinfahrzeuges maximiert wird.“

Da die Akkus in vielen Mobilitäts- und Transportlösungen einsetzbar sind, stehen die Stationen Gewerbetreibenden aus verschiedenen Bereichen zur Verfügung. In Berlin gibt es bereits zwölf, in Freiburg aktuell drei: bei der Badenova, beim Freiburger Solar-Info-Center und auf einem Grundstück der Planwerk Freiburg an der Neunlindenstraße bei der Firma Roc-Ket, die mit E-Lastenrädern als Logistik-Dienstleister etwa für Dachser tätig ist und eigenen Angaben zufolge täglich rund 350 Pakete ausliefert. Geschäftsführer Tom Ketterer will seine Lastenradflotte komplett auf „Swobbee“ umstellen.

Neue Schnelllader für kleine E-Mobile

Sind Swobbee-Fans (v.l.): Dieter Sommerhalter (ITG), Christian Speidel (Greenpack), Tom Ketterer (Roc-Ket), Thomas Duscha (Greenpack), David Hansen und Markus Bergmann (Carla Cargo) und Peter Majer (Badenova).

Mit dabei auch die Firma Carla Cargo, die Lastenanhänger mit E-Antrieb herstellt. Derzeit gebe es, so Thomas Duscha, schon zwischen 30 und 40 Hersteller, die in ihren Produkten den handlichen grünen Akku von Greenpack verbauen. Ziel sei, dass, wie beim Auto die 12-Volt-Batterie, eine genormte Akku-Größe für alle Produkte dieser Art festgelegt wird. Unterstützt wird das zweijährige Pilotprojekt von Badenova, finanziert wird’s mit 150.000 Euro von der ITG (Infrastruktur Trägergesellschaft mbH).

„Wir suchen nach Lösungen zur Reduzierung der Emissionen, die durch den Waren- und Pendlerverkehr in der Stadt erzeugt werden. Batteriebetriebene Leichtkraftfahrzeuge sind eine Alternative. Wenn diese durch Wechselakkus rasch zu ‚betanken‘ sind, entstehen keine Wartezeiten“, begründet Peter Majer, Leiter Innovation bei Badenova, das Engagement. 

Fotos: © Badenova, pixabay.de