„Jugend mit hervorragenden Chancen“: Arbeitsagentur bilanziert Ausbildungsmarkt 2018/2019 Politik & Wirtschaft | 01.12.2019 | bar

Am 30. September waren im Bezirk der Arbeitsagentur Freiburg rund 600 Ausbildungsstellen unbesetzt. 4102 Jugendliche hatten über die Agentur für Arbeit Freiburg einen Ausbildungsplatz gesucht, die Unternehmen 4035 Ausbildungsstellen gemeldet – 5,3 Prozent weniger als im vergangenen Jahr.

„Die Chancen für Jugendliche, einen Ausbildungsplatz zu finden, sind trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage weiter hervorragend“, sagte Christian Ramm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg. Auf der einen Seite ist es für die regionalen Betriebe weiter schwierig, Ausbildungsplätze zu besetzen. Auf der anderen bilden sie trotz eingetrübter Konjunktur auf hohem Niveau aus.

Wegen der strukturellen Veränderungen, die wir in den kommenden Jahren in Folge der Digitalisierung und des Klimawandels erwarten, ist das die richtige Strategie“, sagt Ramm. Dem Vorsitzenden bereite die hohe Zahl an unbesetzten Ausbildungsstellen durchaus Sorgen: „Auf Dauer schwächt diese Entwicklung die Innovationskraft unserer Unternehmen und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit.“

Ramm empfiehlt Unternehmen, sich auch jungen Menschen zu öffnen, die in der Vergangenheit häufig noch durchs Raster gefallen sind. Für sie gebe es öffentliche Programme, die Hürden beseitigen oder Risiken abmildern: „Nicht jeder offenbart seine Potenziale auf den ersten Blick. Vieles ist möglich, wenn alle, die Einfluss haben, aufeinander zugehen und mit starkem Willen am gleichen Strang ziehen. Wir dürfen beim Übergang von der Schule in den Beruf keinen Jugendlichen verloren geben.“

Besonders erfreulich verläuft die Vermittlung von jungen Geflüchteten in die duale Ausbildung. So ist die Zahl der Auszubildenden aus den Asylherkunftsländern von März 2013 bis März 2019 von 30 auf 589 angewachsen. Dazu kommen weitere 230 Geflüchtete, die jetzt eine Ausbildung begonnen haben. „Junge Geflüchtete werden die Lücken am Ausbildungsmarkt nicht schließen“, sagt Ramm, „aber ohne sie wären die Lücken spürbar größer.“

Foto: © pixabay/geralt