Weniger Umsatz, mehr Gewinn: Badenova schüttet 55,7 Mio. Euro an Kommunen aus Politik & Wirtschaft | 03.07.2018 | Lars Bargmann

Auch in der Region investiert die Badenova in Solaranlagen: Diese steht auf dem Wasserwerk in Hausen.

Der südbadische Energiedienstleister Badenova hat im vergangenen Jahr seinen Gewinn im Vergleich zu 2016 um 500.000 auf 55,7 Millionen Euro gesteigert. Der Umsatz indes verzeichnete einen Spannungsabfall um 31,3 auf 938,8 Millionen Euro – statt wie geplant die Milliarden-Grenze zu überspringen. Gründe dafür sind niedrigere Erdgaspreise und der Verlust eines Strom-Großkunden.

Wer seinen Gewinn trotz sinkender Umsätze steigern kann, braucht die Kritik der Gesellschafter – ausschließlich Städte und Gemeinden – nicht zu fürchten. „Die gute Unternehmensbilanz gehört zu unserem größten Asset. Die zunehmende Digitalisierung unserer Strukturen und Kanäle greift. Die vielfältigen Kundenbedürfnisse können wir damit besser erfüllen als noch vor einigen Jahren“, sagt Finanzvorstand Maik Wassmer.

Das vergangene Jahr sei stark von Digitalisierungsprojekten geprägt worden, aber auch analog habe die Badenova einiges unternommen, um ihre lokale Präsenz zu stärken. Aktuell gibt es 35 Servicecenter und Shops, in denen sich die Kunden beraten lassen können. Kritik übt Wassmer an der vielerorts fehlenden Akzeptanz der Windenergie. So habe der Protest von Bürgern zu langen Verzögerungen oder zur Aufgabe von Projekten geführt: „Wir haben viel Lehrgeld bezahlt, was sich auch in der Bilanz niederschlägt.“

Die Stadt Freiburg bekommt vom Gewinn als größter Anteilseigner (siehe Infobox) 18,26 Millionen Euro. Badenova hat im vergangenen Jahr mit 1332 Beschäftigten 47,5 Millionen in Netze und Anlagen investiert. Alle privaten Stromkunden erhalten zertifizierten Ökostrom. 

Badenova-Info

Die Badenova GmbH & Co. KG gehört 96 Gesellschafterkommunen zwischen Hochrhein und Nordschwarzwald und zu 44,6 Prozent dem Stadtwerkekonsortium ­Thüga. Umgekehrt ist auch die Badenova an der Thüga beteiligt, was dem Unternehmen jährlich einen zweistelligen Millionenbetrag einbringt. Die größte einzelne Anteilseignerin ist mit 32,8 Prozent die Stadt Freiburg.

Foto: © Badenova