Zum 70-jährigen Bestehen meldet Südvers weiteres Wachstum Politik & Wirtschaft | 31.07.2018 | Philip Thomas

„In den vergangenen Jahren sind wir jeweils um neun Prozent gewachsen. Das planen wir auch für die nächsten Jahre“, sagt Florian Karle, Geschäftsführer des Versicherungsmaklers Südvers.

Über 16 Standorte in Deutschland und Österreich zählt das Familienunternehmen mit Hauptsitz in Au mittlerweile. Im vergangenen Jahr betreute Südvers ein Prämienvolumen von 340 Millionen Euro – 2016 waren es noch 320 Millionen Euro. Gleichzeitig stieg auch die Mitarbeiterzahl um 25 auf 415.

Mitverantwortlich für dieses Wachstum sei das 1987 an einem Küchentisch mitgegründete Worldwide Broker Network, mit dem Südvers über unabhängige Makler und Berater seine Kunden in 101 Ländern betreuen könne.

„Wir bleiben aber in Au“, sagt Karle, der dort auch aufgewachsen ist und mit dem Kauf des Nachbargrundstücks bereits für die Zukunft plant. Angst vor Amazon, das mit einem Einstieg in den Versicherungsmarkt liebäugelt, habe er nicht: „Wir haben uns die Spitze erarbeitet, jetzt dürfen wir die Breite nach unten nicht verlieren.“ Dazu erwägt Südvers, bald auch Unternehmen mit geringerem Jahresumsatz in den Kundenkreis aufzunehmen: „Wir können auch zehn Millionen Euro abwärts gut“, sagt der Geschäftsführer, der in dieses Segment zurückwill.

Für Privatkunden fehle Südvers aber aktuell noch die nötige Manpower, auch weil es schwierig sei, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. „Die Digitalisierung könnte uns an dieser Stelle aber neue Möglichkeiten eröffnen“, überlegt Timo Hertweck, Geschäftsführer des Vertriebs.

Stark angestiegen sei in den vergangenen Jahren die Anzahl der Schäden, die durch Betrügereien im Internet verursacht würden. „Cyber wird die Feuerversicherung des 21. Jahrhunderts“, sagt Felix Hänsler, Mitglied der Geschäftsleitung und Niederlassungsleiter. Mit Trickbetrug wie „Fake-President“ würden regelmäßig Firmengelder unter der Vortäuschung falscher Identitäten angefordert. „Wir bearbeiten jede Woche einen solchen Schaden“, sagt der Betriebswirt. Karle ergänzt: „Jede EDV behauptet erst mal, sie sei sicher. Aber Frau Merkel wurde auch abgehört.“

Foto: © Südvers