„Produzieren nicht für militärische Zwecke“ – Sick AG legt Rekordzahlen vor STADTGEPLAUDER | 17.05.2022 | Philip Thomas

Mats Gökstorp Die Corona-Krise gut überstanden: Sick-Vorstandsvorsitzender Mats Gökstorp

Der Sensor-Spezialist Sick blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurück. 1,96 Milliarden Euro setzte das Unternehmen weltweit um, 16 Prozent mehr als im Vorjahr (1,7 Milliarden). Der Auftragseingang erhöhte sich um 34 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro (2020: 1,7 Milliarden). Einen Einstieg in das Waffengeschäft schloss der Vorstand bei der Bekanntgabe der Rekordzahlen aus.

„Wir haben Engpässe überwunden“, sagte der Vorstandsvorsitzende Mats Gökstorp auf einer virtuellen Pressekonferenz angesichts unterbrochener Lieferketten, fehlender Schiffscontainer und Materialknappheit. Unterm Strich steht im Geschäftsjahr 2021 ein Umsatz von 1,96 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,7 Milliarden Euro) und ein Gewinn nach Steuern und Zinsen von 148 Millionen Euro. 2020 waren es 101 Millionen Euro.

In Deutschland setzte der Sensor-Hersteller die Rekordsumme von 326 Millionen Euro um und übertraf damit Prognosen in sämtlichen Geschäftsbereichen. Anteil daran hat laut Gökstorp vor allem der Bereich Fabrik-Automation. Die größere Steigerung macht Sick in Nord-, Mittel- und Südamerika aus. 450 Millionen Euro setzte die AG dort um. 2020 waren es noch 387 Millionen Euro. In Europa, dem Nahen Osten und Afrika klettern die Umsätze von 601 Millionen Euro auf 677 Millionen Euro. In der Region Asien-Pazifik waren es insgesamt 511 Millionen Euro (2020: 428 Millionen Euro). 

„Wir kamen mit dem Einstellen teilweise nicht hinterher“, kommentierte Vorstandsmitglied Markus Vatter. Bundesweit kletterte die Zahl der Mitarbeiter von 5961 auf 6292. Zum Jahresende 2021 arbeiteten weltweit 11.022 Menschen im Konzern (Vorjahr 10.433). Sick wurde dieses Jahr bereits zum 20. Mal in Folge als einer der besten Arbeitgeber Deutschlands vom Great Place to Work® Institut ausgezeichnet.

„Wir werden alle Krisen in der Welt meistern. Das merken wir am Umsatz und den Auftragsbüchern“, fasst Gökstorp die Situation zusammen. Waffen stehen laut Vorstand nicht darin. „Wir produzieren nicht für militärische Zwecke“, betont Gökstorp vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine. 

Überdenken sollte die Bundesregierung laut Vatter derweil die aktuelle Priorisierung von Gaslieferungen für Privathaushalte vor der Wirtschaft: „Wir leben von der Industrie. Es bringt nichts, wenn wir es zu Hause schön warm – aber keinen Job mehr haben.“

Foto: © SICK AG