Repariert – an einem Tag: „Radfix“ erreicht Freiburg STADTGEPLAUDER | 27.05.2023 | Till Neumann

Radfix Abstellplatz hinter dem Hauptbahnhof Hier wird abgestellt: Hinter dem Freiburger Hauptbahnhof sind die Radbügel von Radfix

Morgens hinbringen, abends abholen. Den ultraschnellen Fahrrad-Reparatur-Service bietet neuerdings die Deutsche Bahn am Freiburger Hauptbahnhof an. Die Macher wollen mit „Radfix“ nicht nur Pendler·innen erreichen. Und die Freiburger Werkstatt verspricht: Der schnelle Service ist machbar.

Radfix Freiburg Philip Fries

Projekteiter: Marcus Fries

„Wenn man nicht viel Zeit hat“

Seit April gibt es am Hauptbahnhof ein verblüffendes Angebot: Wer online einen Service-Termin für sein Rad bucht, bekommt es an einem Tag repariert. Abgabe ist bis 9 Uhr, abholen geht ab 18 Uhr. Dafür bekommen Kunden einen Code für ein Schloss am Hauptbahnhof. Marcus Fries (37) managt das Radfix-Projekt, im Mai 2022 war Start in Berlin, im Juni in Karlsruhe. Nach Freiburg soll Hamburg folgen. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass gerade die Gruppe ab Mitte 30 den Service sehr gerne in Anspruch nimmt. Gerade wenn man im Alltag nicht allzu viel Zeit hat“, erklärt Fries. Auch Pendler seien eine Zielgruppe.

„Super Standort“

Gebucht werden kann auf radfix.bahnhof.de beispielsweise ein Check-up für 49 Euro, eine Inspektion für 90 Euro oder eine Lichtreparatur für 40 Euro. Kunden können einen Preis-Puffer angeben. Übersteigen die Kosten das Limit, ruft die Werkstatt an.

Und das alles an einem Tag, während andere Werkstätten auch mal eine Woche brauchen? „Das geht“, sagt Fries. Er kennt bisher keinen Fall, in dem es länger gedauert hat. Auch wenn es nicht so viele sein dürften – genaue Kundenzahlen nennt Fries nicht. Nur so viel: Am meisten gefragt sind Inspektionen. Freiburg hält er als Radstadt mit zentralem Bahnhof für einen „super Standort“.

„90 Prozent abgefrühstückt“

Markus Bauer Brody Bikes

Lässt reparieren: Markus Bauer

Partner in Freiburg ist die noch junge Radwerkstatt Brody Bikes. Mitbetreiber Markus Bauer findet den Ansatz von Radfix top. Digitale Annahmen sind für ihn der Schlüssel zum Erfolg: „Wir wissen, was kommt, und rennen nicht erst los, wenn wir das Rad haben.“ Je genauer die Kunden vorab Rad, Ausrüstung und Mängel beschreiben, desto besser kann er vorplanen.

Der 33-Jährige setzt auch sonst mit seiner Firma auf Einen-Tag-Reparaturen. „Wir kriegen 90 Prozent der Aufträge in 24 Stunden abgefrühstückt“, berichtet Bauer. Wie gut es angenommen wird, kann er nur schwer einschätzen. Eins ist das Modell für ihn sicher: innovativ.

Fotos: © Till Neumann & Deutsche Bahn & Lynn Sigel