SC Freiburg kooperiert mit Schwarzwaldkünstler STADTGEPLAUDER | 14.09.2016

Trikots, Schals, Schlüsselanhänger, ja sogar Badezimmer-Accessoires gehören inzwischen zu den Standardglücklichmachern der Fußballfans. Seit Beginn dieser Saison hat die Merchandise-Abteilung des SC Freiburg nun auch die Kunst für sich entdeckt, genauer gesagt: die rostige Schwarzwaldkunst von Gerhard Völkle aus Binzen im Markgräfler Land.

Rostige Schwarzwaldkunst: Gerhard Völkle arbeitet nun mit dem SC Freiburg zusammen.

Rostige Schwarzwaldkunst: Gerhard Völkle arbeitet nun mit dem SC Freiburg zusammen.

Der Künstler kam vergangene Weihnachten auf den Verein zu – und rannte offene Türen ein. „Wir vertreiben nun seine Postkarten und Poster. Eine sehr schöne Ergänzung zu unserem Programm, ich bin gespannt, wie das ankommt“, sagt Jochen Wahl, der Leiter der Merchandising-Abteilung.

Die Motive zeigen unter anderem einen röhrenden Hirsch mit Kicker und Bollenhutmädchen. „Love is my SC Freiburg“, hat Völkle, 62, getitelt. Auf einem anderen Bild kommt die Schwarzwälder Kirschtorte zu Ehren. Doch das hier ist kein Neo-Kitsch, keine Popart, kein allzu bemühtes Spielen mit den Klischees, keine neu verpackte Heimatduselei. „Sicher, ich stehe da in der Tradition eines Stefan Strumbel“, sagt Völkle, der früher Marathonläufer und Triathlet gewesen ist und – wirklich – noch nie ein SC-Heimspiel live gesehen hat.

Vor allem aber steht er mit seiner Kunst in der Tradition des spanischen Künstlers César Manrique (1919–1992). Dieser hat dafür gesorgt, dass seine Heimatinsel Lanzarote von den hässlichen Betonauswüchsen des Massentourismus weitgehend verschont geblieben ist. Dafür hat er das Eiland mit seiner Kunst beglückt.

Tradition vereint: Ein Motiv zeigt einen röhrenden Hirsch mit Kicker und Bollenhutmädchen.

Tradition vereint: Ein Motiv zeigt einen röhrenden Hirsch mit Kicker und Bollenhutmädchen.

Manrique hat sich von dem inspirieren lassen, was er auf Lanzarote vorfand – Sand, Vulkangestein, die karge, schöne Landschaft – und zu Anfang hauptsächlich erd- und ockerfarben gemalt. Völkle nun hat dies weiterentwickelt und setzt seit rund zehn Jahren auf Echtrostmalerei in Kombination mit Farbe. Auch er freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem Sportclub und verspricht in Richtung Freiburger Schwarzwaldstraße: „Ich werde bestimmt Fan, ein Trikot habe ich mir schon zugelegt.“

Text: Dominik Bloedner / Fotos: © privat, Gerhard Völkle