Explodierende Sterne: Pyrotechniker Klaus Ulrich lässt es krachen Szene | 27.08.2018 | Erika Weisser

Über brennenden Reifen und Riesenrädern wirbeln Menschen durch den Nachthimmel; zwischen explodierenden Sternstraßen bewegen sie sich wie auf unsichtbaren Treppen hinauf, fallen plötzlich wieder herab. „TRANSITion“ heißt das atemberaubende Spektakel des Freiburger Aktionstheaters Pan.Optikum, das auf mehreren Bühnen gleichzeitig spielt und das Publikum in seine Mitte nimmt. Und der Meister der Pyrotechnik heißt Klaus Ulrich.

Im Element: Klaus Ulrich bei Pan.Optikum

„Zur Pyrotechnik zog es mich nicht wie die Jungs, die als Kinder begeistert Sachen in die Luft jagen und dann unbedingt Feuerwerker werden wollen. Ich kam über die Theaterschiene damit in Berührung, habe in Stuttgart schon immer mit Freunden Straßenkunst gemacht, mit Stelzenlaufen und Feuerspucken. Irgendwann kam fast zwangsläufig das Feuerwerk als Bühnenelement dazu – und das war dann mein Ding. Als Gruppe „Nachtwerk“ nahmen wir Kontakt zu Aktionstheatern auf, um mit ihnen Stücke zu produzieren. So kam ich zu Pan.Optikum.

Ich habe lange von Stuttgart aus mit dieser tollen Truppe zusammengearbeitet und bin, als das dann intensiver wurde, eben auch hierher gezogen. Ich bin ja nicht nur für die Pyrotechnik verantwortlich, sondern auch für andere Spezialeffekte wie Nebel, Sturm oder Regen. Ich arbeite außerdem für Produktionen von Film und Fernsehen; wenn zum Beispiel in Kinderfilmen Lagerfeuer brennen oder Maulwurfshügel explodieren, dann kann es sein, dass ich etwas damit zu tun habe.

Die Arbeit mit großen Straßen­theaterstücken wie „TRANSITion“ macht mir ebenso viel Spaß wie die Gestaltung und Durchführung von freien Stadtrauminszenierungen auf urbanen Arealen, wie unlängst auf dem Marktplatz in Emmendingen. Beides erfordert aber auch höchste Konzentration und Aufmerksamkeit, denn das, was auf der Bühne oder in der Luft so leicht, so traumwandlerisch aussieht, kommt nur durch ein exaktes Zusammenspiel von Darstellern, Musik und Pyrotechnik zustande.

Inzwischen bin ich auch viel in der Welt unterwegs, gestalte jährlich mit einem mexikanischen Kollegen und Freund das Feuerwerk beim Carnaval de Mazatlán, das vom Meer aus gezündet wird, oder betreue meine 20 Meter hohen Flammenprojektoren bei den Klondike-Days in Kanada. 2017 hatte ich sogar die Gelegenheit am „L’International des Feux Loto Quebec“ in Kanada teilzunehmen, dem berühmtesten Feuerwerkfestival der Welt. Das war eines der bisherigen Highlights in meiner Arbeit.“

Foto: © Till Neumann