Geschmackspolizei: Der Sounddreck … zum Gendern Szene | 21.07.2021 | Ralf Welteroth

Sounddreck

Auch die Freiburger Geschmackspolizei kommt nicht umhin, sich mit der Gender-Thematik zu beschäftigen. Wir wurden nun von oberster Stelle dazu angehalten, Liedgut dahingehend zu prüfen und gegebenenfalls entsprechend tätig zu werden. Wahrlich ein weites Feld und Fass ohne Boden. Wo hört man auf oder fängt man gar nicht erst an?

Also, dann gehen wir doch mal in medias res und werden konkret. Nehmen wir einen Schlager wie zum Beispiel „Er steht imTor“ von Wencke Myhre. Das Lied hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel und kann so nicht mehr gespielt werden – respektive nur mit angepasstem Text. „Er steht im Tor, im Tor, im Tor und ich dahinter, Frühling, Sommer, Herbst und Winter, bin ich nah bei meinem Schatz“. Eben. Sie merken es selbst – die Frau muss ins Tor und er dahinter. Eine Manuela Neuer quasi.

Weiter geht’s mit Peter Alexanders „Der Papa wird’s schon richten“, eine dümmliche Hommage an den alleskönnenden Vater. „Der Papa wird’s schon richten, der Papa machts schon gut, der Papa, der macht alles, was sonst keiner gerne tut.“ Nicht dein Ernst Peter!

Auch das bisschen Haushalt? Eben. „Das bisschen Haushalt ist doch kein Problem, sagt meine Frau.“ Ja, so kann auch wieder Johanna von Koczians Proto-Feminismus-Hymne unbedenklich gespielt werden. Am Ende aber ist es doch alles ganz einfach, prima heruntergebrochen schon so um 1975 von Heinz Schenk und Lia Wöhr im Blauen Bock – Gendersternchen hin, generisches Maskulinum her: „Halt die Klapp und trockne ab.“

Fast neutral grüßt, Ralf Welteroth für das Gesch*POinnen

Foto: © chilli