Umstrittene Blüten: Erneute Polizeiaktion in Hanf-Shops Szene | 13.08.2019 | Till Neumann

Hanf-Umschrittene-Blueten

Schon im Januar gab es eine Polizeiaktion in Freiburger Hanfshops. Die Beamten konfiszierten CBD-Blüten im Wert von mehr als 25.000 Euro. Jetzt bekam der Shop „Roots“ in der Günterstalstraße erneut Besuch. Die Polizei gibt sich zugeknöpft.

Verärgert: Tobias Pietsch

„Die Szene ist in Aufruhr“, berichtet Tobias Pietsch. Der Betreiber der Hanfnah-Shops in Freiburg, Lahr und Lörrach berichtet von wöchentlichen Polizeiaktionen in Hanfläden bundesweit. Sein Geschäft geriet im Januar ins Visier. Je rund zehn Beamte erschienen in seinem Freiburger und Lahrer Laden Hanfnah. Sie konfiszierten CBD-Blüten im Wert von 25.000 Euro, wie der 35-Jährige berichtet. Seitdem habe er von der Polizei nichts weiter gehört.

Die Blüten hat Pietsch aus dem Regal genommen. Mindestens 20 Prozent Umsatzeinbußen seien das für ihn. „Schwer geschäftsschädigend“, nennt er die Lage. Und skandalös obendrein. Seine Produkte seien nachgewiesenermaßen legal, mit einem dokumentierten THC-Gehalt von weniger als 0,2 Prozent (Toxikologe ordnet CBD ein). Pietsch erklärt die schwierige Lage: „Es gibt kein einheitliches Testverfahren für den THC-Gehalt.“ Lasse man drei Labore messen, gebe es drei unterschiedliche Werte.

Fakt sei: „Sich mit den Blüten zu berauschen, ist unmöglich.“ Dann könne man auch Kartoffeln oder Thymian konfiszieren. Auch bei den Drogerie-Riesen dm und Rossmann gab es zuletzt CBD-Öle. Sie sind aber bei dm wieder aus dem Sortiment verschwunden. Rossmann hält derzeit daran fest.

Auch im Roots Freiburg gab es im Januar einen Einsatz. Dort sind die Blüten daraufhin nach chilli-Informationen weiter verkauft worden. Offenbar hatte das nun die zweite Aktion am 11. Juni zur Folge. Die Betreiberin ist dabei laut chilli-Informationen aufs Revier mitgenommen worden. Eine Anfrage an „Roots“ dazu blieb unbeantwortet.

Beim Polizeipräsidium Freiburg heißt es zu dem Vorgang lediglich: „Der Polizeieinsatz vom 11.6.19 steht im Zusammenhang mit einem laufenden Ermittlungsverfahren wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz.“ Nähere Einzelheiten können nicht mitgeteilt werden.

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