Drive-in für Stromer – Schnellladepark für Freiburg Wirtschaft | 25.04.2022 | Lars Bargmann

Hans-Martin Hellebrand, Susanne Baumgartner (Leitung Elektromobilität bei Badenova) und Martin Horn beim laden eines Elektroautos Geladen: Hans-Martin Hellebrand, Susanne Baumgartner (Leitung Elektromobilität bei Badenova) und Martin Horn.

Wer meint, dass Elektromobilität das Klima schützt, kann in Freiburg nun einen Drive-in-Hotspot feiern: Ende März eröffneten OB Martin Horn und Badenova-Vorstand Hans-Martin Hellebrand den ersten Schnellladepark in Freiburg. Direkt an der B31, auf dem Parkplatz beim Café Extrablatt. „Ein besonderer Tag für Freiburg, wir kommen bei der Mobilitätswende einen ordentlichen Schritt voran“, sagte Horn. 500.000 Euro hat der Park gekostet.

16 Ladepunkte gibt es, 6 ultraschnelle (mit bis zu 400 kW Leistung), 9 normale (22 kW) für Autos, LKWs und Busse sowie eine Wallbox für Räder und Roller. An den schnellen könne man einen Tesla in 15 Minuten volltanken, sagte Nicolas Pachner vom E-Mobility-Team der Badenova. Sensoren überwachen, ob nur geparkt oder auch geladen wird.

Bezahlt wird mit der hauseigenen oder einer anderen Karte (EC, Visa) oder auch per Handy. Eine schnelle Kilowattstunde (kWh) kostet 49, eine normale 39 Cent, Räder und Roller sind kostenlos. Ein Tesla Model 3 verbraucht nach Herstellerangaben 16,5 kWh auf 100 Kilometern, schnell aufgeladen kosten diese im Park etwa acht Euro. Bis zu 50.000 Autos fahren täglich auf der B31 durch die Stadt und damit auch am Ladepark vorbei, der noch mehr Aufsehen entfachen wird, wenn ein Solardach ihn schmückt. „Wir müssen da Ladestationen bauen, wo viele Menschen laden wollen“, so Hellebrand. Nur mit einem guten Versorgungsnetz werde der „Boom“ weitergehen.

Bei den deutschen Neuzulassungen wurden 2021 rund 360.000 reine Stromer registriert – ein Plus von 54 Prozent zu 2020. In Freiburg waren 2019 etwa 600 reine E-Autos angemeldet, Ende 2021 waren es 2000. „In dem Thema ist viel Drive drin“, so Horn. Aktuell gibt es in der Stadt 160 öffentliche Ladepunkte, mehr als 60 hat Badenova errichtet. Der nächste Schnellladepark vergleichbarer Art findet sich in Mahlberg. 500.000 Euro hat die eigens gegründete Ladepark Südbaden GmbH investiert, an der die Badenova und EnerCharge je 30, die Firma Green Power Mobility (GPM) 40 Prozent hält. Mit 130.000 Euro förderte der Bund das Projekt.

VW hat vor drei Jahren nach dem Cradle-to-Grave-Prinzip (von der Wiege bis zur Bahre) errechnet, dass ein e-Golf mehr als 100.000 Kilometer fahren muss, bis er einen Klimavorteil gegenüber einem Golf Diesel TDI hat.

Foto: © Badenova/ Jonas Conklin