„Morgens rein, mittags heim“: Zu Besuch bei Freiburgs einzigem Facharzt für Kinderchirurgie mit eigener Praxis Kindersprechstunde | 12.03.2023 | Jennifer Patrias

Eine Frau liegt an der Seite ihrer Töchter im Krankenhausbett

Seit zehn Jahren gibt es sie nun schon – die Praxis für Ambulante Kinderchirurgie Dr. Markus Franke in Freiburg. An dem Motto „Morgens rein, mittags heim.“ hat sich über die Jahre hinweg nichts geändert.

Eltern wollen in der Regel mit ihren Kindern keine Minute länger in einer Arztpraxis bleiben, als unbedingt erforderlich. In der Praxis von Franke können sie – auch nach einer Operation in Vollnarkose – sobald es dem Kind wieder gut geht, nach Hause. Leistenbrüche, Hodenhochstände und Nabelbrüche: All diese Erkrankungen treten recht häufig bei Kindern und Jugendlichen auf. Meistens stellen die Kinderärzt·innen die Diagnose. Mit einer Überweisung geht es dann in die Praxis von Dr. Markus Franke.

Seit zehn Jahren praktiziert der Facharzt für Kinder- und Jugendchirurgie in den Räumlichkeiten des ehemaligen St. Elisabeth-Krankenhauses in der Dreisamstraße. Als einziger niedergelassener Kinder- und Jugendchirurg in Freiburg mit eigener Praxis behandelt er Kinder – vom Säuglingsalter bis zum 17. Lebensjahr.

„Meine Hauptaufgabe sehe ich darin, zu beraten, ob eine Operation überhaupt erforderlich ist oder nicht”, denn „man muss nicht alles operieren, was man operieren könnte“, sagt der Kinderchirurg. Bei einem Nabelbruch sei zum Beispiel nicht immer zwingend eine Operation nötig.

Eine Untersuchung dauert meist nur fünf Minuten, das Gespräch mit den Eltern kann hingegen schon mal längere Zeit in Anspruch nehmen. „Die Sorgen der Eltern werden ernst genommen und wir versuchen, alle Fragen zu beantworten“, erklärt Franke. Ein großer Vorteil der Einzelpraxis ist, dass die Untersuchung, das Aufklärungsgespräch, die Operation, der Anruf am Abend nach der Operation und die Nachuntersuchung wenige Tage nach der Operation immer durch denselben Arzt erfolgen.

Das Praxis-Team von der Ambulanten Kinderchirurgie

Ein eingespieltes Team: Maria Buhmann, Dr. med Lars Kremer, Christina Stein, Dr. med Markus Franke und Kim Leßmann-Düsselberg (v.l.).

Operiert wird in den eigenen Räumlichkeiten. An zwei Tagen in der Woche, montags und freitags, finden Operationen in Narkose statt – in bewährter Zusammenarbeit mit dem Narkoseteam. An den anderen Tagen können zudem kleinere Eingriffe (Warzen, eingewachsener Zehennagel, Hautveränderungen) in örtlicher Betäubung operiert werden. Auch Notfälle sind „willkommen”: Verbrennungen, Platzwunden oder schmerzhafte Eiterherde werden kurzfristig in die Sprechstunde eingeschoben.

Am Tag der Operation kann ein Elternteil sein Kind in den Operationssaal begleiten, bis es eingeschlafen ist – und die Eltern sind an seiner Seite, wenn es aufwacht. Ausnahmen bestätigen die Regel: „Kürzlich ist ein vierjähriger Junge ganz allein, den Venenzugang schon im Arm, mit dem Narkosearzt in den OP spaziert“, erzählt die medizinische Fachangestellte Christina Stein. Spätestens zwei Stunden nach einer ambulanten Behandlung können die Kinder wieder nach Hause – um nachmittags meist wieder unbeeinträchtigt zu spielen.

Das Praxisteam ist in den vergangenen zehn Jahren fast unverändert geblieben. Neben Franke sind die Kinderkrankenschwester Christina Stein und die OP-Schwester Kim Leßmann-Düsselberg von Anfang an dabei. Seit anderthalb Jahren unterstützt Mia Körbel als Auszubildende zur medizinischen Fachangestellten die Praxis. Geändert habe sich in den vergangenen Jahren nur das Einzugsgebiet, berichtet Stein. Während früher vorwiegend Kinder aus Freiburg und der näheren Umgebung behandelt wurden, nehmen Eltern und Kinder für die Behandlung inzwischen auch weitere Wege auf sich.

Fotos: © iStock.com/KatarzynaBialasiewicz, Ambulante Kinderchirurgie