Fight For Your Right: Clubs im Land gründen Interessengemeinschaft Kultur | 19.01.2021 | pt

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Discos, Spielstätten, Festival- und Konzertveranstaltern wollen ihre Interessen gegenüber der Landesregierung zukünftig besser bündeln. 85 Initiativen aus 18 Städten haben sich daher zur Interessengemeinschaft Clubkultur verbündet. Dem Nachtleben fehlte es gegenüber der Politik bisher an einer Stimme.

Live-Programm von Clubs, Spielstätten und Festivals sind ein wichtiger Bestandteil der kulturellen Landschaft. Durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus geraten viele Baden-Württemberger Musikclubs, Spielstätten und Festivals in existenzielle Krisen, viele Veranstalter können ihren Betrieb kaum oder gar nicht aufnehmen.

Laut der IG Clubkultur konnte in vielen Kommunen schon vor Corona ein Club- und Spielstättensterben beobachten werden. „Die Corona-Pandemie wirkt hier wie ein Brandbeschleuniger“, so Simon Waldenspuhl von der IG. Dem Nachtleben werde in Politik und Öffentlichkeit seit jeher nicht der Stellenwert eingeräumt, den es verdient hätte.

Deutlich werde das in der Bauverordnung des Bundes: Clubs und Spielstätten werden hier in einer Reihe mit Bordellen und Spielcasinos genannt. Es werde ausgeblendet, wie viel Kreativität und Engagement hinter der bunten und vielfältigen Nachtkultur stecken, anderseits werde eine solche Reihung dem Mehrwert an Lebensqualität und Attraktivität nicht gerecht, den die Clubkultur für den jeweiligen Standort bereit hält.

Um ein großflächiges Sterben dieser Kulturbetriebe zu verhindern, seien Kraftanstrengungen auf der kommunal-, landes- und bundespolitischen Ebene von Nöten. Im Gegensatz zur Kommunalpolitik und auf Bundesebene, gebe es auf Landesebene bisher keine Institution, die sich für die gemeinsamen Interessen der Clubkultur einsetzt.  „Deshalb haben wir uns zusammengefunden“, erklärt Waldenspuhl.

Weitere Ziele sind Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen, der Aufbau einer Wissensdatenbank sowie die individuelle Unterstützung und Vertretung der Mitglieder auf kommunaler, regionaler, Landes- und Bundesebene auf der Basis eines gemeinsamen Erfahrungsschatzes.

Die Forderungen umfassen neben gesetzlichen Rahmenbedingungen die Bereiche Kulturraumschutz, die Einrichtung eines landesweiten Popbeauftragten, die Einführung eines eigenen Haushaltspostens zur Förderung der Clubkultur sowie ein landesweites Programm für Gesundheitsschutz und Sicherheit im Nachtleben.

Foto: © Pixbay/Bogdan Pasevich