Gehör verschaffen: Was der Interessenverband Freiburg Live erreichen will Kultur | 17.02.2021 | Till Neumann

Alexander Hässler Kulturkämpfer: Alexander Hässler

Mehr Standing für die Kulturbranche. Das will „Freiburg Live“ erreichen. Der Interessenverband vertritt unter anderem das Sea You, das ZMF und das Freiburger Barockorchester. Pressesprecher Alexander Hässler erklärt das Vorhaben im Interview mit chilli-Redakteur Till Neumann.

chilli: Herr Hässler, Freiburg Live verbindet viele große Akteure der Stadt. Wie wollen Sie die Livebranche retten?
Hässler: Zunächst geht es uns darum, mit der Stadtspitze, mit den Ämtern, der FWTM und den Gemeinderatsfraktionen in einen Dialog zu treten. Dabei wollen wir über die für uns seit März 2020 hochdramatische wirtschaftliche Situation in Folge der Corona-Pandemie sprechen, zeitgleich aber auch mit allen Beteiligten neue Wege für die Zukunft ausloten.

chilli: Fehlt es der Livekultur an Standing?
Hässler: Ja. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre und Jahrzehnte waren wir kaum auf die Hilfe vonseiten der Stadt, dem Land oder dem Bund angewiesen, da man immer unabhängig und auf eigenes Risiko arbeitete. Das Positive ist: Durch die Pandemie ist allen Akteur*innen bewusst geworden, dass es eines gemeinsamen Sprachrohres bedarf, um sich Gehör zu verschaffen und auf die wirtschaftliche Bedeutung unserer Arbeit hinzuweisen.

chilli: Sie haben der Stadtspitze einen Maßnahmenkatalog geschickt. Was sind die wichtigsten Forderungen?
Hässler: Der wichtigste Punkt ist die Aufnahme von Gesprächen mit der Stadtspitze und den Gemeinderatsfraktionen, die bereits anliefen. Konkret setzen wir auf mehr Personal im Bereich des Amts für öffentliche Ordnung, indem wir die Neustrukturierung der Stabsstelle Veranstaltungsmanagement in enger Verzahnung mit dem Bereich der Wirtschaftsförderung durch die FWTM anregen. Weiter benötigen wir neue öffentliche Plätze im Stadtgebiet abseits der Messe, um diese auch für kommerzielle Veranstaltungen nutzen zu können, was in anderen Städten in nächster Umgebung zu Freiburg gang und gäbe ist. Außerdem bedarf es behördlicher Unterstützung beim Neustart pandemiegerechter Veranstaltungen sowie indirekter Hilfen, um Arbeitsplätze zu sichern, bestehende Veranstaltungskonzepte zu retten oder innovative Projekte in Freiburg zu realisieren.

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