Hörenswerte Sandburg: Noclip von Bensnburner Kultur | 04.11.2019 | Arwen Stock

Mal düster, monoton, mit schweren Schlägen der Drums, voller Fauchen des Basses und kleinen, hellen Splittern des Synthesizers, dann eine Melodie. Die Stücke auf dem neuen Album von Bensnburner sind überraschend, schön, die Titel teils provokant. In „Suck my Rocket“ trippelt, kratzt, knarrt und quietscht eine Violine, bevor sie dem virtuosen Spiel der Töne verfällt.

In anderen Songs herrscht durch Geräusche die Stille, dann Grundrauschen, Töne, Hall, wie der Sound zu einer Kunstinstallation. Der Freiburger Ben Krahl hat mit „Noclip“ nun das dritte, sehr experimentelle Album seiner Band Bensnburner veröffentlicht. Anfang 2020 erscheint es auf Vinyl. 2012 hat er mit dem Bass sein erstes Soloalbum herausgebracht. Für die Musik zu „Noclip“ hat der Bassist ein Jahr in einer Halle in Emmendingen experimentiert, viel allein oder mit seinem „sozialen Kollektiv“ aufgenommen, zum Remixen gegeben.

Krahl, der sonst Teil der Balkan-Band Äl Jawala ist, spielt mit dem Einsatz von Verzerrern, Anklängen an die Hawaiigitarre, mit der metallischen Monotonie von Bassschlägen, dem Wechsel der Melodierolle zwischen Bass und Synthesizer, dem Hall als Effekt und im Raum. Bensnburner ist sein Sandbox-Game, die Emmendinger Industriehalle sein Sandkasten. „Noclip“ eine sehr hörenswerte Sandburg.

Band Bensnburner Cover

Bensnburner
Noclip
Experimental
4 von 5 chilli-Schoten