Mittelalterflair oder Pop-Art: Besondere Weihnachtsmärkte in der Region Winter-Special | 20.11.2017 | Tanja Senn

Wenn der Duft nach Glühwein und heißen Maronen durch die Luft weht, fröhliches Kinderkreischen vom Karussell tönt und Aussteller von der Wachskerze bis zur Holzeisenbahn alles präsentieren, was die Werkstatt hergibt, dann ist die Zeit der Weihnachtsmärk­te wieder angebrochen.

Während manche Märkte die ganze Weihnachtszeit über zum Besuch einladen, öffnen andere ihre Hütten nur ein Wochenende. B. Zettis findefuchs stellt eine Auswahl der schönsten Märkte vor.

Mehrwöchige Weihnachtsmärkte
Manch ein Weihnachtsmarkt lässt sich gleich mehrere Wochen lang erleben: Sehr romantisch ist etwa der Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht unter den beleuchteten
Viaduktbögen. Er hat an jedem Adventswochen­ende geöffnet.

Ein besonderer Höhepunkt im Advent ist der Gengenbacher Adventskalender. Vom 30. November bis 23. Dezember öffnet sich jeden Tag am größten Haus-Adventskalender der Welt ein Fenster, in dem in diesem Jahr kolorierte Zeichnungen von Andy Warhol aus den 50er Jahren erstrahlen werden. Die Besucher können das Event vom Adventsmarkt aus miterleben und zudem bei der ergänzenden Ausstellung im Museum Haus Löwenberg in die Welt des Pop-Art-Künstlers eintauchen.

Und natürlich lockt auch das Elsass mit seinen stimmungsvollen Märkten: Straßburg hat nicht nur einen der ältesten, sondern auch einen der größten Weihnachtsmärkte Europas zu bieten. Besonders reizvoll ist hier, dass sich die rund 300 Hütten auf zehn Standorte im Herzen der Stadt verteilen. Neu ist in diesem Jahr das Portugiesische Dorf, in dem sich der Ehrengast Portugal vorstellt. Der Weihnachtsmarkt hat bis 31. Dezember geöffnet.

In Colmar erwartet die Besucher ein wahres Lichtermeer: Die Bäume ächzen unter der Last der Lichterketten, die historischen Fachwerkhäuser erstrahlen in warmem Glanz und an den Ständen funkeln und blinken hunderte von Lichtern. Der Weihnachtsmarkt ist vom ers­ten Adventswochenende bis zum 30. Dezember geöffnet, so dass sich auch ein Besuch zwischen den Jahren anbietet.

Hunderte Lichtlein und tolle Geschenkideen: Der Weihnachtsmarkt in Colmar (ganz oben), der Gengenbacher Adventskalender und der winterliche Vogtsbauernhof (unten).

Deutlich kleiner, aber umso malerischer sind die Weihnachtsmärkte in den elsässischen Wein- und Festungsdörfern Riquewihr, Kaysersberg und Ribeauvillé – wer keinen davon verpassen will, kann an den Adventswochenenden von Colmar aus den Shuttlebus nehmen, der die Besucher von einem Weihnachtsmarkt zum nächsten bringt.

Im Dreiländereck bietet sich natürlich nicht nur ein Ausflug ins Elsass an: Basel präsentiert sich als traditionsreichste Weihnachtsstadt der Schweiz. Neben dem Weihnachtsmarkt, der bis zum 23. Dezember geht, verzaubert die Stadt zur Weihnachtszeit auch mit zahlreichen Sonderausstellungen, Konzerten und Veranstaltungen.

Weihnachtsmärkte am 2. Advent
Das Fauststädtchen Staufen ist das ganze Jahr einen Besuch wert, am 3. Dezember präsentiert sich die Innenstadt jedoch in besonderem Glanz: Beim Altstaufener Weihnachtsmarkt bieten rund hundert Aussteller vielfältige Geschenkideen und Leckereien an. Gezahlt werden darf hier auch mit dem Altstaufener Weihnachtsgeld, das die Geschäfte des Städtchens bereits ab Anfang November in Umlauf gebracht haben.

Vor der imposanten Kulisse des Doms findet der Weihnachtsmarkt in St. Blasien statt. Sowohl am zweiten als auch am dritten Adventswochenende bieten hier mehr als 60 Aussteller Kunsthandwerk, Holzwaren, Weihnachtsschmuck und vieles mehr an.

Etwas Besonderes ist auch das Breisacher Weihnachtsmuseum im Rheintor: Kunsthandwerker aus Baden und dem Elsass bieten hier inmitten des Museums für Stadtgeschichte ihre Produkte an. Zudem können die Besucher die Weihnachtsausstellung mit ihren Nussknackern und Räuchermännchen bewundern.

Weihnachtsmärkte am 3. Advent
Zu einer Reise durch die Zeit lädt der Weihnachtsmarkt in Neuf-Brisach ein: Rund fünf Kilometer von Breisach entfernt, liegt auf der französischen Seite des Rheins das Festungsstädtchen, das zwischen seinen Mauern einen historischen Markt aus dem 17. Jahrhundert aufbaut. Hier kann man historisches Handwerk miterleben und sich an den Lagerfeuern aufwärmen.

Statt durch die Zeit, darf in Denzlingen durch Europa gereist werden: Am dritten Adventswochenende findet traditionell der Denzlinger Weihnachtsmarkt statt. Mit dabei sind die vier Partnerstädte Saint-Cyr-sur-Mer aus Frankreich, North Hykeham aus England, Konstancin-Jeziorna aus Polen und Città della Pieve aus Italien, die typische Produkte ihrer Länder vorstellen.

Besonders stimmungsvoll ist der Weihnachtsmarkt des Schwarzwälder Freilichtmuseums Vogtsbauern­hof in Gutach. Hier bieten regionale Aussteller im Ambiente der historischen Schwarzwälder Bauernhöfe traditionelles Handwerk an. Zudem werden Weihnachtsgeschichten vorgelesen, es gibt Ponyreiten, die Besucher können Laternen bauen oder backen und vieles mehr.

Auch der Weihnachtsmarkt in den Höfen, Scheunen und im ehemaligen Trottschopf von Schloss Bollschweil ist in Sachen Romantik kaum zu überbieten. Der BoGart Weihnachtsmarkt inspiriert mit originellen Geschenkideen und verführt mit weihnachtlichem Gebäck. Der Eintritt kostet fünf Euro, für Kinder kostenlos.

Fotos: © Tourisme Colmar, Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof/Hans-Jörg Haas, The Andy Warhol Foundation/Museum Haus Löwenberg