Teil 1: Ferien- & Freizeitspaß in der Region Ausflug- & Freizeittipps | 08.08.2020 | Reinhold Wagner

Schlange

Auch in diesem Corona-Jahr muss niemand auf Spiel, Spaß und Spurensuche verzichten. Vorsicht giftig: So lockt etwa das Reptilium in Landau mit rund 125 verschiedenen Tierarten wie Spinnen, Schlangen oder Skorpione. Und in Oberwolfach geht es für Abenteuerlustige unter die Erde. Dort liegt der Sage nach ein seit tausend Jahren gesuchter Schatz. Vielleicht ist dies ja der Sommer, in dem er wieder auftaucht?

Aug in Aug mit der Riesen-Python

Wenn Albert der Hunger plagt, dann geht er nicht sonderlich zimperlich mit seiner Mahlzeit um. Er umschlingt seine Beute mit festem Griff, erwürgt sie mit seiner geballten Muskelkraft und verschlingt sie dann mit Haut und Haar – oder Federn, je nachdem, was er zwischen die Zähne bekommt. Zumindest hat ihn Mutter Natur so erzogen. Im Reptilium Landau machen es ihm die Tierpfleger dann doch nochmals etwas leichter: dort bekommt der Albino Tigerpython (siehe Beitragsbild) sein Fressen mundgerecht geliefert. Dennoch ist die Fütterung der Zootiere, und ganz besonders die der Schlangen, einer der -großen Höhepunkte, denen die Besucher hautnah beiwohnen können.

Fütterungen und Präsentationen finden stündlich statt, und dabei können die Besucher das eine oder andere Tier auch gerne einmal anfassen. Entsprechend lautet das Motto im Reptilium Landau: „Tiere hautnah erleben“. Wer das Ganze noch spektakulärer und intensiver erleben möchte, kommt zur Zoo-Nacht mit Führung und Schlangenfütterung, die an jedem ersten Donnerstag im Monat stattfindet.

Deutlich gemächlicher geht es zu, wenn die auffällig gemusterten Sternschildkröten sich durch Berge von Salat und Gemüse futtern. Oder wenn das Chamäleon seine Augen rollt und dreht, bevor es blitzschnell und zielsicher die lange Zunge ausfährt und sich eine Heuschrecke schnappt. In einer richtigen Junggesellen-WG leben die Bartagamen mit dem Nashornleguan zusammen. Und im großen Außenbecken fühlen sich die Alligatoren vom Mississippi sichtlich wohl.

Sternschildkröten

Doch Reptilien sind bei weitem nicht alles, was in Deutschlands größtem privatem Terrarien- und Wüstenzoo kreucht und fleucht. Unter den rund 125 verschiedenen Tierarten mit mehr als 1000 Exemplaren gibt es auch Amphibien, Fische und Wirbellose wie Achatschnecken oder Spinnen und Skorpione. Manche von ihnen sind normalerweise nur nachts aktiv, lassen sich aber im Nachthaus dank des dort umgekehrten Tag-Nacht-Rhythmus bei ihren Aktionen beobachten. In einer eigenen Babystation sieht man der Pflege von Jungtieren zu. Und ganz aktuell gibt es Nachwuchs bei den Weißbüschelaffen.

Ein leichtes Gruseln und ein Kribbeln spürt wohl jeder, manchem aber jagt es auch einen regelrechten Schauer über den Rücken, wenn sich eine handtellergroße Vogelspinne über die geöffnete Handfläche bewegt. Auch das können Besucher hier in der Pfalz erleben – im Rahmen einer Vogelspinnenpräsentation.

Vogelspinne auf einer Hand

„Ess mich ja nicht, ich bin giftig!“, warnt der Blaue Pfeilgiftfrosch jeden, der ihn bedroht. Dabei ist er doch eigentlich so wunderschön farbenfroh und ein echter Hingucker. Und – psst! – in seiner neuen Wahlheimat ist er auch gar nicht wirklich giftig. Dazu bräuchte er nämlich das Gift ganz spezieller Pflanzen, die es nur in seiner ursprünglichen Heimat im Regenwald des Amazonasgebietes gibt. Aber wir müssen es ja nicht jedem verraten.

Pfeilgiftfrosch

Was wir hingegen gerne weitergeben, sind die Tipps zum Besuch ausgewählter Aktionstage, an denen Sonderpreise gelten, sowie „Specials“ wie die Insektenkochkurse, Übernachtungs-Camps für Kinder oder Tierpflegertage und Kindergeburtstage. Details dazu gibt es vor Ort.

Info
Reptilium Landau
www.reptilium.de
Nächste Zoonacht am 6. August 2020 und jeden 1. Donnerstag im Monat

 

Oberwolfachs Schätze

Die Gemeinde Oberwolfach im Kinzigtal bietet eine neue Familienattraktion für Gäste an. Unter dem Motto „Oberwolfachs sagenhafte Schatzsuche“ dürfen sich die Teilnehmer bei der Festhalle ihre Schatzkarten abholen und dann gemeinsam auf den Weg machen.

Hintergrund der Schatzsuche ist die lokale Sage vom Schatz von Benau. Sie erzählt vom Schwarzenbruch, der auf einem der ­höchsten Berge Oberwolfachs liegt, und auf dem vor mehr als 1000 Jahren eine kleine Stadt namens Benau lag. Deren Bewohner galten als fleißig und arbeitsam. So soll es dazu gekommen sein, dass sie zu unermesslichem Reichtum gelangten. Doch der Wohlstand, so die Sage, sei den Bewohnern mit der Zeit über den Kopf gewachsen. Es heißt: „Sie änderten ihre Gewohnheiten und beteten nicht mehr zu Gott, sondern zu einem Kalb aus purem Gold. Das war der Anfang vom Ende von Benau und seinen Bewohnern. Als Strafe Gottes verschluckte der Berg die Bewohner mit all ihrem Hab und Gut. Bevor die Stadt allerdings unterging, versteckten die Bewohner einen Teil ihres Schatzes. Immer und immer wieder wurde nach dem Schatz gesucht – jedoch hat ihn bis heute noch keiner gefunden.“

So weit die Legende. Nun sind die Besucher gefragt: Sollte es ihnen vergönnt sein, den sagenhaften Schatz von Benau zu finden? Ausgestattet mit der Schatzkarte geht es ab der Festhalle los auf die Suche.BergbauTour durch Bergbau in Oberwolfach

Der besondere Clou dabei: das Angebot ist kostenlos, der Weg komplett barrierefrei. Zeitlich gibt es keinerlei Beschränkungen. So kann sich jeder ganz nach seiner individuellen Kondition und Konstitution auf Schatzsuche begeben – mit der Familie oder in der Gruppe. Die Streckenlänge beträgt etwa 800 Meter und lässt sich bequem in 45 Minuten bewältigen. Bei erfolgreicher Suche winkt am Ende ein sagenhafter Schatz.

Weitere sehens- und erlebenswerte Angebote der Gemeinde Oberwolfach sind das Besucherbergwerk „Grube Wenzel“ und das „MiMa“-Museum, das Mineralien- und Mathematik-Museum. Dort finden sich viele steinerne Zeitzeugen aus der mittelalterlichen Vergangenheit der Gemeinde, die aus dem Leben der Bergleute erzählen, neben wissenswerten Hintergrundinformationen zur Grube Clara, die als Letzte ihrer Art noch heute in Betrieb und daher für Besucher unzugänglich ist – im Gegensatz zur Grube Wenzel (Foto oben). Diese kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden und bietet zudem Sonderführungen an.

Info
www.oberwolfach.de

Fotos: © Markus Haberkern, Reptilium Landau, Gemeinde Oberwolfach