Heimspiel: Der Stadtradel-Champ Freizeit | 24.08.2024 | Till Neumann

Stattliche 2,2 Millionen Kilometer sind die Freiburger·innen beim Stadtradeln 2024 gefahren.
Am meisten dazu beigetragen hat Raphael Huss. Der 27-Jährige ist in den 21 Tagen 2150,5 Kilometer geradelt. So weit wie kein Zweiter. Wie er das trotz Vollzeit-Job geschafft hat, erzählt er im chilli- Heimspiel.
„Darauf angelegt, am weitesten zu fahren, habe ich es nicht. Mein Ziel war, die ersten zwei Wochen je einen Taui zu fahren. Das hat hingehauen. Die dritte Woche konnte ich nicht viel machen. Da war der B2Run-Lauf und am Wochenende war ich unterwegs. Schon beim Stadtradeln 2023 habe ich probiert, jeden Tag einen Hunni zu fahren. Am Ende waren es so 2200 Kilometer. Also habe ich mir gedacht: Ich guck mal, ob ich das jetzt in den zwei Wochen auch wieder hinkriege.
Beim Stadtradeln fahre ich schon etwas mehr als sonst. Ich schaue mehr auf Strecke als auf Höhenmeter. Man kann sich schon pushen dadurch. Erst recht, wenn das Wetter halbwegs passt und coole Leute dabei sind. Da ich 35 Wochenstunden arbeite, war das Radfahren relativ gebündelt. Ich hatte coole Leute am Start, die nach Müllheim zur Arbeit mussten. Mit denen bin ich morgens um sechs oder halb sieben vom Fahnenbergplatz nach Müllheim geradelt. Und dann zurück auf die Haid. Da hatte ich schon mal 60 Kilometer, bevor ich ins Büro bin.
Nachmittags bin ich noch mal so 60 Kilometer gefahren. Und am Wochenende 200er-Strecken. Da ging’s oft den Schwarzwald hoch: Schauinsland, Rinken, Turner, Belchen, Blauen. Den Feldberg haben wir auch noch reingepackt. Eine Tour war besonders cool: Wir sind auf die Hornisgrinde, den höchsten Gipfel im Nordschwarzwald. Das hatte ich mir für den Sommer eh vorgenommen. Unterwegs bin ich im Stadtverkehr mit einem alten Stahlrennrad mit Single Speed (ohne Schaltung). Fürs Stadtradeln war ich viel auf dem Rennrad. Außerdem habe ich zwei Mountainbikes und ein Gravelbike.
In Freiburg Rad fahren ist einfach gut. Gerade die Vorrangroute FR2 ist top. Als Vergleich habe ich Karlsruhe. Dort habe ich studiert. Da gibt es eine Verbindungsstrecke von der Ost- in die Weststadt. Die ist nicht so geil, wenn man schneller fahren will, weil es durch eine Art Fußgängerzone geht. Freiburg ist besser zum Radfahren.
Am meisten wehgetan hat der letzte Tag der zweiten Woche. Da wollte ich den zweiten Taui vollmachen. Am Tag zuvor sind wir eine ordentliche Tour gefahren. Dann war die Wettervorhersage echt scheiße. Die ersten 50 Kilometer bin ich im Trocknen gefahren, die zweiten im Regen. Als ich zu Hause im Bett lag, habe ich mir gedacht: Jetzt freue ich mich auf den Ruhetag. Aber einen Tag später hatte ich schon wieder Bock auf Fahrradfahren.“
Foto: © Till Neumann