FreiBuch im Kultur-Schopf: Arne Bicker und die Kreativpioniere organisieren die erste Freiburger Buchmesse Kultur | 15.10.2023 | Erika Weisser

Kreativpioniere Freuen sich auf die Buchmesse in der Gewerbehalle: die Kreativpioniere Arne Bicker (r.) und Georg Schwarzkopf

Das wurde aber auch Zeit: Endlich wird es auch in Freiburg eine Buchmesse geben. FreiBuch wird sie heißen und soll vom 3. bis 5. Mai 2024 stattfinden. Erst mal als Pop-up-Event. Dann vielleicht regelmäßig. Der Ort für die erste Auflage ist der „Schopf 2“ im Quartier Schildacker, das die Stadt zur künftigen Kreativspange erklärt hat. Dort bespielt der Verein Kreativpioniere seit einem Jahr die 400 Quadratmeter großen Hallen eines ehemaligen Elektro­handels mit ganz unterschiedlichen Kulturveranstaltungen.

In einer Stadt mit solch einer lebendigen Literaturszene, sagt der Journalist Arne Bicker, „fehlt eine eigene kleine Buchmesse schon lange“. Der freie Redaktionsleiter des Saisonvorschau-Fußballmagazins „Anpfiff“ und PR-Mann der Kreativ­pioniere hegt die Idee denn auch schon seit geraumer Zeit. Noch vor Beginn der Corona-Kunstpause habe er dem für Kultur zuständigen Ersten Bürgermeister ­Ulrich von Kirchbach in einem informellen Gespräch sein Vorhaben angetragen. Der sei sofort begeistert gewesen und habe bereits seine Schirmherrschaft vereinbart. Auch die Teams des Literaturhauses und der Stadtbibliothek hätten ihre Unterstützung und Mitwirkung schon zugesagt.

Bicker steckt derzeit mitten in der Umsetzung seiner Vorstellung von der Messe, bei der es weder ein Motto noch einen Buchpreis gebe. Es gehe ihm „vor allem darum, die örtliche Buchbranche mit all ihren Akteuren untereinander zu vernetzen“ – und sie dem Publikum bei freiem Eintritt zu präsentieren. Hier haben sowohl die vielen Freiburger Autor·innen und Übersetzer·innen als auch regionale Verlage die Gelegenheit, „sichtbar zu werden und mit ihren Leser·innen ins Gespräch zu kommen“: an den Info- und Verkaufsständen in den beiden größeren Hallen, aber auch bei Lesungen in einem der Ateliers und bei verschiedenen Foren in der dritten Halle, in der es eine Bühne und eine Cafeteria gibt.

Dabei ist Arne Bicker, der selbst auch Buchautor ist, „ziemlich guter Dinge“: Er hat ein „prima Vorbereitungsteam aus 22 ehrenamtlichen Mitarbeitern“, zu dem Fachleute wie der Verleger Derk Janssen, der frühere SWR-Redakteur Rainer Suchan und Autor·innen wie Simone Harre, Anne Grießer und Sascha Berst-Frediani gehören. Die verschiedenen Aufgaben seien auf Kleingruppen verteilt worden, die sich jeweils um das Bühnenprogramm, die Lesungen und um die begleitende Kunstausstellung kümmern. Und um die Workshops für Kinder, die im zweiten Atelier stattfinden und die Bicker „besonders am Herzen liegen“. Als Sohn einer Buchhändlerin und eines Verlegers habe er erfahren, wie gut und wichtig frühe Leseförderung ist – er zehre bis heute davon.

Ein weiterer Grund für seine Zuversicht, dass es gelingen werde: Von den 20 Ständen, die zu vergeben sind, seien 16 schon gebucht. Darunter seien die beiden großen Freiburger Verlage, Herder und Rombach. Bei der Ortsbesichtigung „waren sie vom Charme der schnörkellosen Gewerbehallen ganz besonders angetan“.

Foto: © Erika Weisser