Jazzige Idylle: John Legends Weihnachtslieder Kultur | 24.12.2018 | tas

Entweder man liebt sie oder man hasst sie: Bei Weihnachtsliedern sind die Lager klar definiert. Während die einen „Last Christmas“ in Dauerschleife hören, bekommen die anderen schon beim Startakkord heftige Kopfschmerzen.
John Legends „A Legendary Christmas“ könnte etwas für beide Extreme sein. Zugegeben: Ohne instrumentale Unterstützung von Glöckchen, Tamburin und Blockflöte kommt selbst der mit Emmy, Grammys, Oscar und Tony ausgezeichnete Sänger nicht aus. Und auch in den Texten lässt Legend pure Weihnachtsidylle aufkommen, wenn er von klingenden Silberglöckchen, über dem offenen Feuer röstenden Kastanien oder Schneeflocken in der Luft singt.

Trotzdem ist seine Platte erfrischend anders: jazzig, lässig, wunderbar oldschool. Der Sänger und Songwriter versucht gar nicht erst, die Klassiker – von „Merry Merry Christmas“ bis „Please come home for Christmas“ – in ein modernes Mäntelchen zu kleiden. Stattdessen bleibt er der Originalstimmung treu. Dafür holt er sich sogar einen Originalinterpreten – Stevie Wonder – für den Opener an die Seite.

Damit gelingt ihm nicht der ganz große Wurf, keine Platte mit Wow-Effekt, aber ein Weihnachtsalbum, an dem man sich nicht so schnell satthört.


John Legend

A Legendary Christmas
Jazz
3 von 5 chilli-Schoten