Klare Absprachen: Medienregeln zum Schulanfang 4family | 05.10.2018 | fifu

Wer darf was und vor allem wie viel? Brauchen die Mädchen und Jungen Zugang zum Internet oder sogar ein eigenes Smartphone, um am digitalen Leben teilzuhaben? Was tun, wenn zu viel Medienzeit den schulischen Leistungen schadet? Flimmo, ein Verein für die Programmberatung von Eltern, gibt Tipps zum Medienkonsum.

Mit dem Schulanfang geht für viele Kinder ein neues Kapitel los – neue Freunde, neue Herausforderungen, neue Aufgaben und mehr Verantwortung. Auch den Eltern wird einiges abverlangt: Der Alltag muss neu organisiert werden, die Mädchen und Jungen brauchen Unterstützung und neue Erziehungsfragen tauchen auf. Das Medienthema wird in vielen Familien (wieder) aktuell.

Eindeutige Regeln, klare Grenzen
Vor allem bei Kindern, die viel Zeit mit Medien verbringen, müssen klare Grenzen gezogen werden. Bewegung, Zeit mit Freunden und Alltagspflichten dürfen nicht zu kurz kommen. Statt starrer Zeiteinheiten pro Tag können „Zeitgutscheine“ hilfreich sein. Damit dürfen sich die Mädchen und Jungen ein wöchentliches Zeitkontingent in gewissen Grenzen frei einteilen. Der Vorteil dieser Methode: Kinder lernen, mit ihrer Zeit vor dem Bildschirm besser umzugehen und entscheiden selbst, ob sie lieber einen Film sehen oder unbedingt das schwierige Level schaffen wollen.

Vorsicht bei Neuanschaffungen
Egal, ob Zugang zum Netflix-Account, Spielkonsole, PC oder Smartphone: Werden Kinder mit neuer Technik ausgestattet, ist vorab einiges zu klären: Welche Möglichkeiten gibt es, den Zugang zu Inhalten kindersicher zu machen? Wie ist die Nutzungszeit geregelt? Was gilt es noch zu beachten? Wichtig ist, vorab Informationen einzuholen und klare Absprachen zu treffen, was erlaubt ist und was nicht.

Medien sollten kein Druckmittel sein
Fernsehen, Computerspiele oder das Internet sollten nicht als Belohnung oder Strafe eingesetzt werden. Dadurch werden Medieninhalte nur noch wichtiger und interessanter. Der Reiz des Verbotenen ist besonders groß. Bei schlechten Noten empfiehlt sich vielmehr die gemeinsame Suche nach den Ursachen und nach einer angemessenen Lösung.

Zu viel Medienzeit – Was tun?
Wenn nur noch die Lieblingsserie oder das Lieblingsspiel den Alltag bestimmen, läuft etwas schief. Eltern sollten herausfinden, was dahintersteckt. Oftmals gibt es konkrete Gründe, warum sich Kinder so intensiv in Medienwelten zurückziehen. Probleme in der Schule, Mobbing und Ausgrenzung oder ungeklärte Konflikte mit Mitschülern können der Auslöser sein. Sitzt das Problem tiefer, können auch Erziehungsberatungsstellen und pädagogische
Fachkräfte helfen.

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