Ein Mädchen und ihr Löwe: Kinostart von „Mia und der weiße Löwe” Medien | 29.01.2019 | Familienbande / Bettina Schaefer

Im Januar kommt „Mia und der weiße Löwe” in die deutschen Kinos – ein Familienfilm mit einem Tierschutzanliegen. Während der insgesamt dreijährigen Dreharbeiten in Südafrika wuchsen ein junger Löwe namens Thor und Hauptdarstellerin Daniah de Villiers gemeinsam heran. Wir sprachen mit der heute 15-jährigen Nachwuchsschauspielerin über diese ungewöhnliche Herangehensweise.

Schaefer: Daniah, worum geht es in „Mia und der weiße Löwe“?
De Villiers: Mia ist elf Jahre alt, als ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt wird, weil ihre Familie von London nach Südafrika zieht, um eine Löwenfarm zu betreiben. Dort wird sie erst glücklich, als ein weißer Löwe geboren wird: Charlie. Im Verlauf von drei Jahren entwickeln die beiden eine einzigartige Freundschaft, während sie zusammen aufwachsen – aus dem Löwenjungen wird ein ausgewachsener Löwe. Mias Leben wird erneut erschüttert, als sie eine unerträgliche Wahrheit über das Schicksal einiger auf der Farm aufgezogener Löwen erfährt. Sie muss mit Charlie fliehen, um ihn zu retten.

Schaefer: War dir von Anfang an klar, dass die Produktion so lange dauern würde?
De Villiers: Ja, man hatte von Anfang an sehr deutlich gemacht, dass sich die Filmproduk-tion über drei Jahre erstrecken würde, damit der Löwe mit mir aufwachsen kann. Es war auch klar, dass meine Familie dafür in eine andere Stadt an den Rand des Buschlands ziehen musste, wo die Dreharbeiten stattfanden – keine leichte Entscheidung. Aber ich war vollkommen begeistert von der Möglichkeit, mit Löwen zu arbeiten.

Mia (Daniah de Villiers) und ihr bester Freund, der weiße Löwe Charlie (Thor).

Schaefer: Bei diesem Film wurde nicht mit Tricktechnik gearbeitet, und du hattest auch kein Double. Bestimmt war es nicht ganz einfach, deine Eltern von dem Projekt zu überzeugen.
De Villiers: Ich glaube, was meinen Eltern ­Sicherheit und Zuversicht gegeben hat, war, dass Kevin Richardson die Dreharbeiten begleitete, denn er hat gut 20 Jahre Erfahrung in der ­Arbeit mit diesen erstaunlichen Tieren. Auch das Vorgehen, eine sehr intime Beziehung zwischen mir und einem Löwen aufzubauen, hat Vertrauen geschaffen. Meine Eltern haben gesehen, wie sehr Thor mich liebte und wie sehr ich ihn liebte. Nur durch diese ganz besondere Bindung war es überhaupt möglich, ohne Spezialeffekte und Ähnliches zu drehen.

Schaefer: Thor war auch dein Schauspielkollege. Aber natürlich konnte er das Drehbuch nicht lesen. Wie konnte man ihn dazu bringen, das zu tun, was für die einzelnen Szenen gebraucht wurde?
De Villiers: Es war eher so: Alles drehte sich um Thor. Die Szenen wurden an ihn angepasst – an seine Stimmung, daran, wie er drauf war. Oft musste ich nur aufgreifen, was er tat. Aber wenn er etwas nicht machen wollte, dann musste eben das Drehbuch geändert werden.
Er ist eine neugierige Katze, und er ist schlau. Wenn wir etwas wieder und wieder probierten, konnte man sehen, wie es bei ihm Klick machte: „Ok! Verstanden!“ Es haute uns um, was er alles konnte und wie gut er uns sozusagen zuhörte, und manchmal war es, als hätte er das Drehbuch gelesen. Es war unglaublich, mit ihm als Schauspielkollegen zu arbeiten.
Schaefer: Daniah, herzlichen Dank für dieses Interview!

Mia und der weiße Löwe
Filmstart: 31. Januar 2019
Buch: Prune de Maistre & Gilles de Maistre
Adaption: William Davies
Regie: Gilles de Maistre in enger Zusammenarbeit mit Kevin Richardson
Darsteller: Daniah de Villiers (Mia), Mélanie Laurent (Mias Mutter Alice), Langley Kirkwood (Mias Vater John), Ryan Mac Lennan (Mias Bruder Mick), Thor (als der Löwe Charlie) u.v.a.
Produktion: Galatée Films, Outside Films
Verleih: STUDIOCANAL
FSK: 6 Jahre
Trailer:

Fotos: © Studiocanal GmbH / Kevin Richardson, Coert Wiechers