Top Ten der Berufe: Rangliste der dualen Neuabschlüsse des vergangenen Jahres KARRIERE & CAMPUS | 10.05.2018 | Volker Huber/BZ

In der Rangliste der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in dualen Ausbildungsberufen war auch 2017 der Beruf Kaufmann/-frau für Büromanagement Spitzenreiter.

Bundesweit haben rund 28.700 junge Frauen und Männer einen entsprechenden neuen Ausbildungsvertrag unterschrieben.

Das ist ein Ergebnis der Erhebung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zum 30. September 2017. Mehr als ein Drittel aller neuen Ausbildungsverträge wurde auch 2017 in nur zehn Berufen abgeschlossen. Gegenüber 2016 gibt es unter den Top Ten eine Verschiebung: Neuzugang ist der Beruf Fachinforma-tiker/-in auf Platz 9 mit gut 13.000 Neuabschlüssen – und damit fast 1000 mehr als im Vorjahr.

Die Zahl der Neuabschlüsse bei den Fachinformatikern steigt seit 2012 kontinuierlich. Dies zeigt den Bedarf der Wirtschaft an gut ausgebildeten IT-Fachleuten vor dem Hintergrund der Digitalisierung der Arbeitswelt. Auch 2017 haben sich überwiegend Männer für diese Ausbildung entschieden, der Anteil der Frauen lag bei weniger als acht Prozent.

Mit weiblichen Auszubildenden wurden 2017 die meisten Ausbildungsverträge in kaufmännischen Berufen abgeschlossen. Der Beruf Kauffrau für Büromanagement steht hier auf Rang 1. Rang 2 und 3 nehmen die Berufe Medizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte ein; hier liegt der Männeranteil jeweils bei unter drei Prozent. Bei den Männern lag der Kfz-Mechatroniker vorn, gefolgt vom Elektroniker auf Platz 2 und dem um drei Plätze auf Rang 3 nach vorn gekletterten Fachinformatiker.

Generell ist zu berücksichtigen, dass die Ranglisten der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge keinen Rückschluss auf die bei den Jugendlichen „beliebtesten“ Ausbildungsberufe zulassen, da eine Ausbildungsentscheidung auch immer in Verbindung mit dem vorhandenen Ausbildungsplatzangebot gesehen werden muss. Die Ergebnisse zeigen bei vielen Berufen eine sehr deutliche Geschlechterdominanz.

Vorstellungen zur beruflichen Eignung sind immer noch eng mit stereotypen Rollenmustern verknüpft. Jugendliche konzentrieren sich schon bei ihrer Berufsorientierung auf nur wenige Berufe und schränken damit ihre beruflichen Möglichkeiten stark ein.

Die Initiative Klischeefrei mit Servicestelle im BIBB engagiert sich gegen die Aufteilung der Berufe nach Geschlecht. Das Bündnis aus Bildung, Politik, Wirtschaft und Forschung setzt sich für Berufs- und Studienwahl frei von Geschlechterklischees ein: Mädchen und Jungen sollen aus dem Angebot den Beruf wählen, der zu ihrer individuellen Persönlichkeit und Lebensplanung passt.

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