Hexen, Teufel und Dämonen: Walpurgisnacht in der REGIO Freizeit | 05.04.2019 | Tanja Senn

Walpurgisnacht

Die schaurigste Nacht im Jahr ist Halloween? Weit gefehlt! Wenn in der Walpurgisnacht die Hexen auf dem Kandel ums Feuer tanzen, dann zeigt sich der Schwarzwald von seiner unheimlichsten Seite.

In der letzten Aprilnacht feiern die dunklen Mächte ein Fest. Lodernde Feuer und brodelnde Hexenkessel, Gaukler und Geister, Hexenschreie und Teufelsgeheul – die Walpurgisnacht ist nichts für Ängstliche. Hochburg des dämonischen Treibens ist der Brocken, auch Blocksberg genannt: Bereits Mitte des 17. Jahrhunderts soll der Harz Hauptversammlungsort von Hexen aus ganz Deutschland gewesen sein.

Doch auch in der REGIO ist man in der Nacht vorm ersten Mai nicht vor den gruseligen Gestalten sicher. Hier treffen sich  die Hexen auf dem Kandel am Westrand des Schwarzwalds. Der Berg – der angeblich magische Kräfte besitzt – wird daher auch der Blocksberg des Schwarzwalds genannt. Wer das einfach als Sage oder Schauermärchen abtun will, der wird auf dem Plateau des Kandelfelsens eines Besseren belehrt. Schließlich ist hier der eindeutige Beweis für die Existenz von Hexen zu finden: die Teufelskanzel. Dieser Fels brach in der Walpurgisnacht 1981 kurz nach Mitternacht ab und stürzte in die Tiefe. Die Ursache des Abbruchs wurde bis heute nicht geklärt – in den Trümmern fand man später jedoch einen Reisigbesen.

Natürlich ist das nicht die einzige Spur, die Hexen in der Region hinterlassen haben. Mutige können sich auf einer Wanderung von St. Peter aus auf die Spuren der Kandelhexe begeben. Im Renchtal geht es auf dem Lautenbacher Hexensteig zu einem echten Hexenhäusle. Und auch im Elsass kann man sich nicht in Sicherheit wiegen: Vor der Engelburg bei Thann liegt eine riesige aufrechte Steinscheibe, das „Hexenauge“, das die Dächer des Dorfes zu fixieren scheint.

Wer Hexen mit eigenen Augen sehen will, muss sich nur umschauen: So hat etwa Maskenschnitzer Edgar Spiegelhalter schon hunderten Hexen ein Gesicht verliehen. Dank der Wetterfahnen von Raimund Müller fliegen Frauen auf Besen über die Dächer der REGIO. Und in Freiburg sieht man regelmäßig Isabel Rothe, die mit Umhang und Laterne zu den grausigen Orten des Hexenwahns führt. Wer auf den nächsten Seiten weiterliest, wird erkennen: Hexen sind mitten unter uns – und das nicht nur in der Walpurgnisnacht.

Foto: © iStock/OlgaMiltsova