Buch-Tipp: Rechts um! Wie Europa abgewählt wird Kultur | 01.01.2017

Dieses Buch ist das Resultat akribischer journalistischer Arbeit: In ihren „Arbeitsländern“ Deutschland, Frankreich, Schweiz, Niederlande, Großbritannien, Ungarn, Polen, Russland und Skandinavien untersuchten Auslandskorrespondenten des österreichischen Senders ORF die Ursachen für das Erstarken der jeweiligen rechtspopulistischen Parteien.
 
Zeitnah zum Ergebnis des britischen Brexit-Referendums, der Trump-Wahl in den USA und der gerade noch einmal glimpflich ausgegangenen Wahl des österreichischen Bundespräsidenten erschienen, liefert es eine emotionslose, düstere Bestandsaufnahme eines Phänomens, das längst keines mehr ist. Denn ob FN in Frankreich, PVV in den Niederlanden oder AfD in Deutschland: Das Dasein als nationale Rand-Erscheinung haben die nationalen Strömungen hinter sich gelassen und sind „in der Realität angekommen“, wie das Kapitel über Höke, Gauland, Petry & Co. betitelt ist – und nachweist.
 
Bei Wahlen legen sie kontinuierlich zu, stellen in Ungarn und Polen gar die Regierungschefs und sind – trotz harten Anti-Europa-Kurses – im EU-Parlament vertreten. Die Hintergründe für diese Erfolge sind umfassend und gut verständlich dargestellt in diesem Werk, das allein schon wegen der Zusammenschau ein wichtiger Beitrag zum Thema Rechtsruck in Europa ist.
 
Text: Erika Weisser
 
 

 
 
 
 
 
Rechts um! Wie Europa abgewählt wird
von Roland Androwitzer
Verlag: Styria, 2016
224 Seiten, gebunden
Preis: 24,90 Euro