CD-Rezi: „Mantra“ von Addis Buchanan Kultur | 26.12.2020 | Philip Thomas

Addis Mantra Albumcover

Musikalisch ist die Freiburgerin Addis Buchanan auf der ganzen Welt zu Hause. Mit sanften Klängen und ruhiger, voller Stimme säuselt die Singer-Songwriterin auf ihrem Debütprojekt Mantra über Genre-Grenzen hinweg.

Der Mix, der mit Partner und Produzent Thilo Perach in zwei Jahren in einem zehn Quadratmeter kleinen Studio entstand, geht auf: Hohe, aber urige Harmonien und blubbernde Beats lassen bunte Bilder in fröhlichen Farben in jenen Köpfen entstehen, die sich darauf einlassen wollen.

Getragen werden die zehn Interpretationen von geheimnisvollem Gesang. Die Grenze zur Esoterik ist fließend, wird dabei aber nie überschritten. Die verspielte Klangkulisse rückt in den Hintergrund, hier und da zu sehr, manchmal wäre weniger mehr. An den besten Stellen erinnern Stücke wie Sarve Bavanthu Sukinah mit langgezogenen Harmonien immerhin an die Neo-Klassik des Berliner Pianisten Nils Frahm.

Buchanan greift lieber zur Gitarre, auch ein Mbira darf auf Mantra mit seinen fröhlichen, tröpfelnden Tönen nicht fehlen. Zur Heiligsprechung reicht es Mantra trotz des Namens nicht – für entschleunigte Stunden in den eigenen vier Wänden nach einem aufreibenden Jahr aber allemal. 

Addis Mantra Albumcover

Addis Buchanan
Mantra
Weltmusik

4 von 5 chilli-Schoten