CD-Rezi: „Mind City Meditation“ von Ninor Kultur | 14.03.2021 | Philip Thomas

Ninor cover

Seit 15 Jahren macht Ninor alias Jorma Reuland Musik. Bisher überließ der Beats-Bauer das Rampenlicht aber anderen, etwa der Freiburger RapCombo Zweierpasch, für die er Instrumentals produzierte. Mit Mind City Meditation hat der umtriebige Reuland nun sein erstes Solo-Album aufgelegt.

Darauf: 16 melancholisch-jazzige Hip-Hop-Instrumentals für ruhige Stunden. Bars und Gesang gibt’s nicht, dafür aber sauber abgemischte Klänge aus Drums, Gitarre, Saxophon und Klaviergeklimper.

Die erprobte Formel geht auf. Mind City Meditation levitiert in den eingängigen Sphären von Ambient und Trip-Hop. Die Tracks sind unaufgeregt, reduziert, bisweilen kurzweilig – dabei aber nie langweilig. Der -studierte Archäologe legt mit Takt und Tempo Klangwelten frei, schürft aber nie zu tief. Die Komfortzone Kopfkino wird nicht verlassen.

Lernen, lesen, verweilen, verreisen: Mind City Meditation taugt zum Soundtrack für vielerlei Dinge. Tracks wie „Beyond“ und „Commuters Theme“ wabern auf hohem Niveau, der Rest der Scheibe liegt unaufgeregt darunter, schafft es aber auch, den Puls der Lauschenden  um ein paar Schläge zu verlangsamen. Das Spiel mit dem Scheinwerferlicht ist geglückt, Ninors Debüt ist viel Licht und kaum Schatten.

Ninor cover

Ninor
Mind City Meditation
Hip-Hop / Instrumentals

4 von 5 chilli-Schoten