Luftige Sichtweisen – Ausgezeichnete Filme im Sommernachtskino im Innenhof des Schwarzen Klosters 4Film | 28.07.2023 | Erika Weisser

Innenhof des ehemaligen Ursulinenklosters in Freiburg Lauschiger Rahmen für nächtliches Filmvergnügen: der Innenhof des ehemaligen Ursulinenklosters in Freiburg.

Seit Jahren gehört das Sommernachtskino genauso zu Freiburg wie der Sommer selbst. Und die Veranstalter, Michael Isele und Ludwig Ammann als Geschäftsführer der Kinos Friedrichsbau, Harmonie und Kandelhof, haben sich dafür einen der bezauberndsten historischen Outdoor-Orte der Stadt gesichert: den Innenhof des ehemaligen Ursulinenklosters, in dem heute die Volkshochschule residiert.

Der von der kleinen, zwischen Rotteckring und  Brunnenstraße verlaufenden Gasse „Am Schwarzen Kloster“ aus zugängliche Patio wirkt so, als sei er eigens als Freiluft-Kinosaal konzipiert worden: Lang, nicht zu breit und nicht zu schmal, nicht verwinkelt und seitlich von zwei teilweise begrünten Hauswänden sowie vorne von der an der Rathausgasse gelegenen Klosterkirche mit dem Türmchen umgrenzt.

Mehrstöckig, nur mit Fenstern versehen und ansonsten schnörkellos, sorgen diese Mauern für Geräuschdämmung von und nach außen – und verhindern, dass die Zuschaueraugen während der Vorführungen durch abendliche Stimmungen und Ereignisse in der Umgebung  abgelenkt werden und von der Leinwand abschweifen.

Diese ist direkt unter dem tiefgezogenen Dach der Kirche installiert, die die beiden  Seitengemäuer miteinander verbindet. Wenn nach Einbruch der Nacht (derzeit 21.45 Uhr, Ende August 21 Uhr) nur noch die Leinwand leuchtet und der Blick von hier mal nach oben wandert, gibt es also lediglich Aussicht auf ein Stück Sternen- oder Wolkenhimmel über der dunklen Kulisse mit Dachreiter. Und die Leinwand hält – wie unlängst selbst erlebt – sogar leichten Regenschauern stand.

Beste Voraussetzungen also, sich – unter Mitnahme etwa eines Fahrradcapes – an lauen oder auch kühlen Sommerabenden auf luftige Kinoerlebnisse einzulassen. Gelegenheiten gibt es genug; bis 2. September steht hier täglich ein Film mit einer besonderen Geschichte auf dem Programm. Oder Filme mit noch gar keiner Kinogeschichte: Wie in all den Jahren zuvor gehören auch heuer wieder etliche Premieren dazu. Unter den Filmen, die hier vor ihrem offiziellen Kinostart gezeigt werden, sind „L’Immensità“ (26.7.), „Im Herzen jung“ (2.8.) oder „Rehragout-Rendezvous“ (9.8.) und einige mehr.

Insgesamt gibt es etwa 60 Filme zu sehen; das Festival wurde früher als sonst bereits am 30. Juni eröffnet – und lockte bisher schon viele Besucher auf die bequemen und in beinfreiheitlichem Abstand ordentlich aufgereihten Plastikstühle, auf denen wieder freie Platzwahl ohne Abstand möglich ist: „Wer früh kommt, hat die besten Plätze“, sagt Ludwig Ammann, der die Auswahl der Filme heuer seinem Kollegen Michael Isele überlassen hat. Und da dürfen außer den Highlights des vergangenen Kinojahrs wie „Triangle of Sadness“ (21.7. & 1.9.) oder „Tár“ und „Close“ (29./30.7.) wie immer auch frühere große Erfolge wie „Nomadland“ (16.8.) nicht fehlen, ebenso sowie Klasse Klassiker – darunter Emir Kusturicas legendärer Film „Schwarze Katze, weißer Kater“ (24.7.).

Info

Sommernachtskino im Schwarzen Kloster, bis 2. September 2023

www.sommernachtskino.de

Foto: © Sommernachtskino